Labbadia gefeuert – Sebastian Hoeneß ab sofort neuer VfB-Trainer
Der VfB Stuttgart hat sich am Montagnachmittag wie erwartet von seinem Cheftrainer Bruno Labbadia getrennt. Schon seit Samstag wackelte der Trainerstuhl bei den Schwaben, nach langen Gesprächen hat der Club nun die Reißleine gezogen. "Letztlich sind wir zu der Erkenntnis gelangt, dass wir einen neuen Impuls brauchen“, sagt der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle. Neuer Trainer wird mit sofortiger Wirkung Sebastian Hoeneß.
Sebastian Hoeneß wird neuer VfB-Trainer
Trainer Bruno Labbadia wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Für ihn übernimmt Sebastian Hoeneß ab sofort das Traineramt. Er unterschreibt einen ligaunabhängig gültigen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Das hat der VfB in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. In elf Bundesliga-Spielen mit Labbadia an der Seitenlinie gelang den Schwaben nur ein Sieg. Zu wenig für den VfB, der als Tabellenletzter mehr denn je um den Klassenerhalt bangen muss. In den verbleibenden acht Saisonspielen soll nun also Hoeneß die Wende herbeiführen und die Mission Klassenerhalt schaffen. „Sebastian Hoeneß hat bereits wichtige Erfahrungen in der Bundesliga gesammelt und kennt zudem als Trainer den Nachwuchs- und den Übergangsbereich sehr gut“, so der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle. Sebastian Hoeneß, ehemaliger Jugendspieler des VfB, war als Trainer unter anderem im Nachwuchsbereich von RB Leipzig und beim FC Bayern tätig. In der Bundesliga trainierte Hoeneß bereits die TSG Hoffenheim.
Hoeneß legt direkt los
Mit Hoeneß hat der VfB nun einen Trainer verpflichtet, der auch im Falle eines Abstiegs bleiben soll. „Es geht um die unmittelbare Wirkung, aber auch um das, was wir über die Saison hinaus beim VfB vorantreiben wollen“, sagt Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. „Sebastian Hoeneß hat unter Beweis gestellt, dass er Mannschaften führen und gleichzeitig auch die Entwicklung einzelner Spieler sehr positiv beeinflussen kann“. Sebastian Hoeneß selbst gibt schon mal die Marschroute vor. „Für uns gibt es jetzt drei Aufgaben, und zwar genau in dieser Reihenfolge: 1. Das Pokalspiel in Nürnberg erfolgreich zu gestalten. 2. Den Klassenerhalt in der Bundesliga zu schaffen. 3. Nach der Saison zusammen mit der sportlichen Führung eine klare Analyse vorzunehmen, um die notwendigen Schritte einzuleiten für eine erfolgreiche Zukunft des VfB Stuttgart.“ Am Mittwochabend (18 Uhr) wartet bereits die erste Herausforderung auf den neuen Trainer. Im Pokal geht es gegen den 1. FC Nürnberg um den Einzug ins Halbfinale.
VfB reagiert auf fehlende Ergebnisse
Bruno Labbadia wurde Anfang Dezember mit dem Auftrag geholt, den VfB Stuttgart vor dem Abstieg zu bewahren. Doch nach rund vier Monaten und dem Absturz auf Tabellenplatz 18 will es der VfB erneut mit einem Trainerwechsel versuchen. „Bruno hat vom ersten Tag mit großem Einsatz und großer Leidenschaft mit der Mannschaft gearbeitet, leider hat sich dies aber nicht in Form von Punkten ausgezahlt. Letztlich sind wir zu der Erkenntnis gelangt, dass wir einen neuen Impuls brauchen“, sagt Wehrle. Nach der 0:3-Niederlage bei Union Berlin waren die Tage von Labbadia als Cheftrainer beim VfB gezählt. Doch auch die Kritik an Vorstandsboss Wehrle wird lauter. Schließlich war Labbadia seine Wunschlösung. Die Entlassung fällt daher nun auch auf Wehrle selbst zurück.
Welche Rolle spielt Wohlgemut?
In mehreren Gesprächen haben die VfB-Verantwortlichen um Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle, Sportdirektor Fabian Wohlgemuth und Präsident Claus Vogt die Situation analysiert und über die Trainer-Frage diskutiert. Der gleichzeitig mit Labbadia verpflichtete Fabian Wohlgemuth hatte sich, anders als sein Vorgänger Sven Mislintat, in der Öffentlichkeit bisher weitestgehend zurückgehalten. Mit der Verpflichtung von Labbadia hatte er aber auch erst sehr spät etwas zu tun. Nun ist er in alle Gespräche involviert und bestimmt die Zukunft des Vereins maßgeblich mit. Ab jetzt kann seine Arbeit richtig bewertet werden.
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