Sebastian Hoeneß: So will ich den VfB Stuttgart vor dem Abstieg retten
Viel Zeit hat er nicht: Schon morgen steht für den neuen VfB-Trainer Sebastian Hoeneß das erste Spiel mit seinem neuen Club an. Danach folgen acht Bundesliga-Spiele, um doch noch die Mission Klassenerhalt zu schaffen. Doch wie will Hoeneß diese große Aufgabe angehen? Das sind seine Pläne, um den VfB vor dem Abstieg zu retten.
Mission Klassenerhalt für den neuen Trainer
24 Punkte sind noch zu holen. Punkte, die der VfB Stuttgart dringend brauchen kann. Für den neuen VfB-Trainer Sebastian Hoeneß, der die Nachfolge des glücklosen Bruno Labbadia angetreten hat, geht es direkt los. Schon morgen geht es im Pokal gegen den 1. FC Nürnberg um den Einzug ins Halbfinale. Noch wichtiger werden allerdings die Wochen danach. Acht Spiele bleiben dem VfB in der Bundesliga noch, um den Abstieg zu verhindern. Eine Herkulesaufgabe für die Mannschaft und den neuen Trainer. „Unbestritten, der Blick auf die Tabelle zeigt, dass es Probleme gibt. Da gilt es für mich jetzt Überzeugung zu schaffen, und die Stimmung umzukehren“ sagt Sebastian Hoeneß. Das oberste Ziel sei, die Klasse zu halten und dann alles messerscharf analysieren.
Mit Emotionen zum Erfolg
Sebastian Hoeneß hat selbst eine Stuttgarter Vergangenheit, hat als kleiner Junge schon im Stadion mitgefiebert und in der Jugend beim VfB gespielt. „Der VfB ist für mich Emotion, etwas besonderes“, so Hoeneß. Diese Emotionen muss der neue Trainer nun in die Mannschaft bringen. Das ist den Spielern in den letzten Wochen abhanden gekommen. „Die Zeit ist knapp, da ist es extrem wichtig, mit einem Schuss Pragmatismus rangehen“, meint Hoeneß weiter. Er sehe eine Mannschaft mit viel Potenzial und Stärken sowie individueller Qualität, das müsse man jetzt ausschöpfen. Aber: „Wir müssen geschlossen als Mannschaft agieren“. Dabei sei das Spielsystem nicht entscheidend, sondern wie das Team auf dem Platz auftrete.
Offensiv, mutig mit Leidenschaft und Wille
Seine ersten Erfahrungen als Trainer hat Hoeneß unter anderem im Nachwuchsbereich von RB Leipzig und beim FC Bayern gesammelt. In der Bundesliga trainierte er die TSG Hoffenheim. Große Erfahrung wie Labbadia hat der 40-Jährige also nicht. Dafür bringt er eine gewisse Frische und positive Einstellung mit. So will Hoeneß die Sache anpacken. Seine Grundidee für den VfB: Spielerischer Ansatz, offensiv und mutig mit entsprechenden Grundtugenden wie Leidenschaft und Wille. „Mit Hoffenheim habe ich vier Mal gegen den VfB gespielt und es war immer unangenehm und knapp“, blickt Hoeneß zurück. So unangenehm müsse der VfB bleiben. Personell kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen, alle Spieler seien fit.
Für Hoeneß geht es direkt los
Eine lange Vorbereitung ist indes nicht drin. Am Mittwochabend (18 Uhr) wartet mit Nürnberg schon der erste Gegner im Pokal. Es geht um den Einzug ins Halbfinale. Am Sonntag (17:30 Uhr) wartet Bochum im Abstiegsgipfel. Hoeneß muss also direkt loslegen. Zum Start muss er die Mannschaft einstellen, obwohl er sie noch nicht richtig kennt. „Gespräche mit Spielern, taktische Überlegungen, Eindrücke aus den Videoanalysen der letzten Spiele und Bauchgefühl, das sind alles Faktoren, mit denen ich jetzt erst mal arbeite“, so der neue Trainer. Anders als sein Vorgänger wird Hoeneß wohl positionsgetreu spielen. Als nicht mit Anton als Rechtsverteidiger oder Silas in der Sturmspitze. „Natürlich will ich die elf besten Spieler auf die elf für sie besten Positionen stellen“, sagt der 40-Jährige. Dennoch müsse das Team eine gewisse Flexibilität an den Tag legen.
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