So unterschiedlich ist der soziale Zusammenhalt in den Stuttgarter Stadtbezirken
Beim Thema sozialer Zusammenhalt teilt sich Stuttgart in zwei Teile. Das ergibt eine Studie der Stadtverwaltung. Dabei zeigt sich ein Nord-Süd-Gefälle in der Landeshauptstadt. Die Stadt will nun ein Rahmenkonzept erstellen und Maßnahmen in den Stadtbezirken ergreifen.
Studie liefert Erkenntnisse in den Stadtbezirken
Die Stadtverwaltung hat den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Stuttgart statistisch erfasst. Danach erleben Menschen mit Migrationshintergrund, mit niedrigem Einkommen oder geringer Bildung den Zusammenhalt als schwächer denn Gutsituierte. Für die Studie wurde ein Konzept der Bertelsmann-Stiftung für Stuttgart adaptiert. So konnten konkrete Erkenntnisse in Bezug auf die einzelnen Stadtbezirke gewonnen werden, aus denen das Sozialamt nun Schlüsse ziehen und Maßnahmen ergreifen will.
Nord-Süd-Gefälle in der Landeshauptstadt
Auf einer Skala von 0 bis 100 erreicht Stuttgart beim gesellschaftlichen Zusammenhalt einen Wert von 62,04 Punkten. Schaut man sich die Ergebnisse der Stadtbezirke an, gibt es jedoch ein Nord-Süd-Gefälle. So ist der gesellschaftliche Zusammenhalt in den südlichen Bezirken höher als in den nördlichen. So stehen Sillenbuch (66,18), Degerloch (66,15) und Birkach (65,42) ganz oben in der Tabelle, während Mühlhausen (58,16), Wangen (57,46) und Zuffenhausen (57,0) das Schlusslicht bilden.
Wie unterscheiden sich die Bezirke?
Gemäß dem Konzept der Bertelsmann-Stiftung wird der soziale Zusammenhalt auf der Grundlage von drei Kernthemen berechnet: soziale Beziehungen, Verbundenheit und Gemeinwohlorientierung. Während Degerloch beim sozialen Zusammenhalt punktet, ist in Sillenbuch das Vertrauen in Institutionen recht gering. Im Westen ist die Toleranz gegenüber LSBTTIQ-Menschen groß, das kommunalpolitische Interesse und das ehrenamtliche Engagement dafür eher gering. In Obertürkheim wird der Zusammenhalt zwar als relativ schwach eingestuft, die Ehrenamtsquote ist jedoch sehr hoch.
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