Baden-Württemberg Stiftung beschäftigt sich mit der Zukunft des Handwerks
Ob in der Metallbau-Industrie oder der KfZ-Werkstatt: Der Fachkräftemangel im Handwerk ist akut, besonders fehlt es am Nachwuchs. Zwei junge Handwerkerinnen und ein junger Handwerker wollen beim Perspektiven-Event der Baden-Württemberg Stiftung eine Lanze für das Handwerk brechen.
Perspektiven-Event: Wie kann die Zukunft des Handwerks aussehen?
Ausbau von Infrastruktur, Energiewende, Digitalisierung: Die großen gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit sind ohne das Handwerk nicht zu schaffen. Gleichzeitig machen knappes Personal, steigende Kosten für Energie und Material sowie zunehmende Bürokratie vielen Betrieben das Leben schwer. Wie lassen sich unter diesen Bedingungen wieder mehr junge Menschen für das Handwerk begeistern? Welche Erwartungen haben Handwerkerinnen und Handwerker an ihre Arbeit und welche Zukunft sehen sie für sich in ihrem Beruf? Diese Frage diskutieren beim Perspektiven-Event der Baden-Württemberg Stiftung: Elena Dangel, Aaron Kukić und Maxime Krämer.
Mehr Frauen im Handwerk
Elena und Franziska Dangel verbindet ihre Herkunft – und auch ihre Zukunft. Die Schwestern sind auf dem besten Weg, die Dangel-Metall GmbH in Oberlenningen zu übernehmen, sie würden den Betrieb dann in dritter Generation führen. Die Entscheidung, im Familienbetrieb zu arbeiten, haben sie fast zeitgleich getroffen. Beide lieben die Arbeit mit Metall. Auf Instagram machen sie unter dem Namen „@handwerk.schwestern“ auch anderen Frauen Mut, einen Handwerksberuf zu ergreifen.
Das Handwerk kann auch Tiktok
Auch Aaron Kukić, 29, ist Handwerker mit einem inneren Auftrag. Wenn er erklärt, wie man Löcher für Parksensoren stanzt oder einen Kotflügelhalter festnietet, schauen ihm bald eine Million Menschen dabei zu. Unter den Videos, die er auf Youtube, Instagram und Tiktok unter dem Accountnamen „@aaronkukic“ postet, hinterlassen seine Followerinnen und Follower jede Menge Herzchen, Hämmer und Feuer-Emojis. Dabei geht es ihm aber nicht nur um Likes oder den Werbefaktor für seinen Betrieb. Der Karosseriebaumeister will die junge Generation für das Handwerk begeistern und für Werte werben, die ihm wichtig sind.
Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Maxime Krämer, 31, macht sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf stark. Die selbstständige Schreinermeisterin kennt auch die Herausforderungen ihres Berufsstands. Seit der Schwangerschaft und der Geburt ihrer Tochter versuchte sie einen schweren Spagat zwischen ihren Aufgaben als Mutter und als Handwerkerin. Denn schwangerere Unternehmerinnen haben keinen Anspruch auf gesetzlichen Mutterschutz wie etwa Angestellte ihn haben. Gemeinsam mit anderen betroffenen Frauen hat sie daher den Verein „Mutterschutz für alle!“ gegründet, eine Petition auf den Weg gebracht und bereits 110.000 Unterschriften für ihr Anliegen gesammelt.
Perspektiven-Event der Baden-Württemberg Stiftung: Jetzt anmelden!
Was wir dringend brauchen, sind neue Perspektiven aufs Handwerk. Mehr als 800.000 Handwerkerinnen und Handwerker in Baden-Württemberg halten das Land am Laufen. Sie stehen für die große Vielfalt und Tatkraft ihres Berufsstands. Und dafür, dass Handwerk nicht nur goldenen Boden hat, sondern auch große Herausforderungen meistern muss – etwa bei der Unternehmensnachfolge, der Gewinnung von Auszubildenden oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gefragt sind also Flexibilität und kreative Ideen. Kommt vorbei, hört zu und diskutiert mit!
Jetzt zum Perspektiven-Event der BW Stiftung am 24. Mai anmelden!
Foto: Baden-Württemberg Stiftung