Klima-Berufe werden auch im Handwerk immer beliebter
Auch in der Handwerks-Branche sind die sogenannten "Klima-Berufe" immer stärker gefragt. Darunter fallen Tätigkeiten wie u.a. Dachdecker, Schornsteinfeger oder auch Elektroniker. Insgesamt wünscht sich die Handwerkskammer der Region Stuttgart noch mehr Angebote zur beruflichen Orientierung an Schulen.
Klima-Berufe im Trend
Der Trend bestätigt sich: Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für einen Handwerksberuf. Im vergangenen Jahr haben in der Region Stuttgart 4029 junge Menschen eine Ausbildung in Handwerksbetrieben angetreten. Im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 5,3 Prozent. In der Region werden wohl auch in diesem Jahr zahlreiche Stellen unbesetzt bleiben. Wer die Statistik aus dem Jahr 2022 genau studiert, erkennt eine Trendentwicklung. Handwerksberufe, die eine Verbindung zum Klimaschutz herstellen, werden immer beliebter. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für die Ausbildung als Schornsteinfeger, Elektroniker, Dachdecker oder Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Die Top 10 Berufe im Handwerk
Zu den Top-Ten-Berufen im Handwerk gehören im Jahr 2022 die Ausbildungsberufe zum Maler, Schreiner, Friseur, Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker, Lackierer sowie Zimmerer. Mit 452 Azubis begannen noch nie so viele Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik die Lehre. Fast die Hälfte der Bewerber konnte im vergangenen Jahr einen mittleren Abschluss vorweisen, die Zahl der Bewerber mit Hauptschulabschluss ging zurück. Auch die Zahl der Einsteiger mit Abitur ging zurück. Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, wünscht sich daher mehr Unterstützung in den Schulen. Beim Angebot zur beruflichen Orientierung sei „noch viel Luft nach oben“.
Berufsorientierung an Schule muss besser werden
„Ziel muss es sein, eine freie Entwicklung von Interessen und Talenten der jungen Menschen zu ermöglichen, ohne den gesamtgesellschaftlichen Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs aus dem Blick zu verlieren“, sagt Friedrich. Da die Berufsorientierung eine entscheidende Rolle spielt, müsse an allen Schulformen dringend nachgebessert werden, um den Schülern die Vielfalt und Attraktivität einer beruflichen Ausbildung vor Augen zu führen. Das Handwerk brauche mehr denn je eine qualitativ hochwertige und ergebnisoffene Unterstützung bei der beruflichen Orientierung.
Forderung für einen Tag des Handwerks
Das Handwerk fordert eine intensivere Lehrerfortbildung und einen Tag des Handwerks an den Schulen. „Wenn es einen Tag der Studienorientierung gibt, dann muss es auch einen Tag des Handwerks an den Schulen geben“, sagt Peter Friedrich. Vor allem im Hinblick auf die duale Ausbildung im Handwerk habe die Lehrerfortbildung höchste Priorität. Deshalb sollen alle Bildungswege gleich behandelt und vorgestellt werden, denn nicht für alle sei ein Studium zielführend.
VIDEO: Ausbildungsmesse „Hands up“ auf Marktplatz in Stuttgart
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