Ehemalige Sportarena an der Schulstraße: Gesicht der Königstraße verändert sich
Wer in diesen Tagen über die Stuttgarter Königstraße läuft, dem fällt es sofort auf: Auf Höhe der Schulstraße klafft ein Loch inmitten der Gebäude. Anstatt der alten Sportarena sollen hier neue Büro- und Einzelhandelsflächen entstehen. Das Projekt ist jedoch nicht ganz unumstritten.
Abriss der ehemaligen Sportarena
An der Ecke König-/Schulstraße klafft aktuell ein nicht zu übersehendes Loch. Nur einzelne Teile der Wände sind neben heraushängenden Kabeln und Bauschutt zu sehen. An dieser Stelle stand seit 65 Jahren das ehemalige Sportarena-Kaufhaus. Im November 2021 wurde das Gebäude vom Klinikum Stuttgart temporär zum Corona-Impfzentrum umfunktioniert. Immerhin legt die Baustelle nun die Sicht auf die dahinterliegende Stiftskirche frei. Bei sonnigem Wetter bleiben Passanten stehen und fotografieren die Szenerie. Im April 2023 hat die Firma Signa Real Estate mit dem Abriss begonnen und will hier ein neues Büro- und Handelsgebäude „Zwei Hoch Fünf“ bauen.
Neues Gebäude für Büro und Einzelhandel
Von der spektakulären Baustelle wird allerdings nicht mehr lange etwas zu sehen sein: Mit dem Abriss will Signa bereits Mitte Juni fertig sein, dann folgen die unterirdischen zwei Etagen. Da die Bauarbeiten aber den barrierefreien Weg hin zur oberen Ebene der Schulstraße behindern, wurde bereits ein 23 Meter langer Stahl-Steg erbaut. Bis 2025 soll der siebenstöckige Neubau in der Königstraße mit insgesamt 2.300 Quadratmetern Einzelhandels- und 5.000 Quadratmetern Bürofläche dann komplett stehen. Bekannt ist bereits, dass unter anderem der Supermarkt-Riese Edeka und die Kosmetik-Kette Rituals hier Flächen mieten sollen. Bauherren und Architekten legen außerdem Wert auf eine nachhaltige Bauweise: Das neue Gebäude soll in einer klimafreundlichen Holz-Hybrid-Bauweise entstehen, Teile der Fläche begrünt werden.
Warum das Projekt umstritten ist
Die Signa Real Estate, deren Chef der Karstadt-Investor René Benko ist, darf in der Königstraße damit ein städtisches Grundstück überbauen. Das segnete der Wirtschaftsausschuss im Februar ab. Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten wurden kritische Stimmen laut. Die „Max Kern Erbengemeinschaft“ aus einem Nachbargebäude in der Schulstraße zeigte sich entsetzt über die Baugrube in Mitten der Königstraße. Wenn der Abriss vollzogen würde, ohne dass die Genehmigung zum Neubau vorläge, drohe die Gefahr einer Baugrube bis hin zu drei Jahren. Das könne sich massiv geschäftsschädigend auswirken. Laut Signa soll die Baugenehmigung bis Sommer 2023 vorliegen.
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Fotos: STUGGI.TV