Stuttgarter Grüne fordern mehr Open-Air-Flächen für junge Musikkollektive
Die Gemeinderatsfraktion der Grünen wünscht sich für diesen Sommer testweise Open-Air-Flächen für junge Künstlerinnen und Künstler. Dazu hat die Fraktion einige Forderungen aufgestellt, um in diesem Jahr noch Fortschritte zu erzielen.
Mehr Raum für Stuttgarter Off-Kultur-Szene
Der Antrag der Grünen beinhaltet eine Prüfung verschiedener Standorte für Open-Air-Projekte. Ziel soll es sein, noch dieses Jahr erste Probe-Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Dazu sollen mögliche Flächen schnell und mit vergleichsweise unbürokratischen Genehmigungsprozessen nutzbar gemacht werden. Die Forderungen der Grünen an die Stadtverwaltung beinhalten, einen Fahrplan vorzulegen, wie noch dieses Jahr erste Veranstaltungen auf neu ausgewiesenen Flächen stattfinden können. Einer Prüfung von verschiedenen Standorten möchte man von Seiten der Grünen nicht vorgreifen.
Welche Flächen kommen in Frage?
„Wichtig ist, dass die Flächen für Open Airs so wenige Konflikte wie möglich erzeugen. Wir wollen keine Flächen, auf denen ständig Anwohnerbeschwerden eintrudeln. Gleichzeitig sollen die Flächen auch nachts gut mit Bus und Bahn erreichbar sein,“ so Gemeinderat Marcel Roth. „Im besten Fall finden wir Flächen, auf denen es keine Anwohnerkonflikte gibt. Dafür sollen Schallschutzmessungen durchgeführt werden oder getestet werden, in welche Richtung eine Anlage stehen muss.“ Laut Roth sollen die Flächen „einfach zu buchen und zu bespielen sein, am besten für Gruppen und Kollektive, die keine Gewinnabsicht haben.“
Künstler sind noch skeptisch
Ob der Vorschlag der Grünen tatsächlich praktikable Lösungen hervorbringt, bleibt abzuwarten. „Zu glauben, dass die Stadt da ein ernsthaftes Interesse hat, solche Flächen auszuweisen, ist verschwendete Energie“, sagt ein DJ und Veranstalter, der seit über zehn Jahren in der Stuttgarter Szene aktiv ist, gegenüber STUGGI.TV, „die wollen uns eigentlich nicht in Stuttgart.“ Ob und wann solche Flächen in Stuttgart Realität werden könnten, liegt jetzt an der Koordinierungsstelle Nachtleben und der Stadtverwaltung, die momentan gemeinsam Flächen im ganzen Stadtgebiet prüfen.
VIDEO: Das Rap-Kollektiv Esy aus Stuttgart-Feuerbach stellt sich vor (Video aus dem Januar 2021)
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Foto: STUGGI.TV