In Erinnerung an die Fritty Bar-Ära: Studierende erwecken Kult-Imbiss zum Leben
Nach fast 35 Jahren schloss die beliebte Fritty Bar im letzten Sommer und hinterließ damit viele traurige Gesichter. Nun bringen Studierende den "Flair" der Fritty Bar in einer abgewandelten Form zurück in die Stadt.
Hommage an die Fritty Bar
„Wo Pommes?“ sprühten Fans nach der Schließung der Fritty Bar am Rotebühlplatz mit Graffiti vor den ehemaligen Laden. Die Kult-Bude kehrt nun in die Stuttgarter City zurück – zumindest für einige Tage. Ein Team aus sechs Studierenden der Akademie der Bildenden Künste hat für das diesjährige Sommerfest vom 21.-23. Juli einen Pommesstand selbst designed und gebaut. Das Vorbild: Die ehemalige Fritty-Bar der Königsstraße, die jahrelang die Stuttgarter mit Pommes mit verschiedensten Dips sowie Pitabrot versorgte. Der Name des nachgeahmten Standes lässt sich ebenfalls auf den Klassiker unter den Pommesbuden zurückführen. „Fitty Bar“ haben die Studenten ihren eigenen Stand getauft. „Unser Stand ist eine Hommage an die Fritty Bar“, sagen Sophie Bergemann und Lilly Wellner, Mitbegründerinnen des Projekts. Die Fritty Bar habe sie jahrelang begleitet und sei immer ein uneitler Ort gewesen, an dem verschiedene Generationen und Schichten zusammenfanden, oft zur späten Stunde.
Was bietet die „Fitty Bar“ an?
Während es in der Fritty Bar eine große Auswahl an verschiedenen Soßen gab, können die Studierenden aufgrund begrenzter Kapazitäten an ihrem Stand nur die Klassiker Ketchup und Mayonnaise als Soßen zur Verfügung stellen. Eine Überraschung halten sie aber trotzdem bereit, denn auch die beliebte Joopie-Soße der Fritty Bar wird zum Verkauf stehen. Eine Tüte Pommes enthält 150 Gramm und ist für 3 Euro erhältlich und gleicht somit den Preisen des Originals.
Der Look ist bekannt
Die Studenten wollen mit dem Aussehen des Standes ebenfalls an die Fritty Bar erinnern. Hierfür haben sie extra die Leuchtschilder der Pommesbude in kleinerer Form designed. Und auch die Verpackung weicht nicht vom Klassiker ab, denn die Pommestüten sind dieselben wie aus der Fritty Bar. Zuletzt ist die Kleidung der Mitarbeiter sorgfältig ausgewählt: Die Studierenden haben „Caps“ im Originalstyle anfertigen lassen.
Das Event rund um die Pommesbude
Beim jährlichen Sommerfest der ABK Stuttgart gibt es aber nicht nur Pommes à la Fritty Bar: Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Rundgang über das Campus-Gelände geben, bei dem Besucher einen Blick in die Ateliers und Ausstellungsräume der Akademie werfen können. Rund 900 Studierende aus den Fachrichtungen Architektur, Künstlerisches Lehramt, Bühnen‐ und Kostümbild, Industrial Design, Kommunikations‐ und Textildesign sowie Kunstwissenschaften‐Restaurierung stellen hier ihre Projekte und Studienarbeiten vor. Eröffnet wird der Rundgang freitags um 18 Uhr und geht bis 23 Uhr. Am Samstag und Sonntag kann die Ausstellung von 12 bis 20 Uhr besucht werden. Vor Ort wird es jede Menge Essenstände geben.
Der Wunsch: Mehr Kulturorte wie die Fritty Bar
Die Studierenden wollen mit ihrer Imbissbude nicht nur an die Fritty Bar erinnern und in Nostalgie schwelgen. Dahinter steckt auch die Forderung, die Kult-Frittenbude oder ein ähnliches Konzept wieder dauerhaft ins Leben zu rufen. Die Frage „Wo Pommes?“ stellen sich auch ein Jahr später noch die ehemaligen Fritty Bar-Fans. „Die Fritty Bar war auch ein Kulturort“, sagt Wellner. Solche Orte müssten in Stuttgart wieder öfter geschaffen werden, um Menschen und junge Leute zusammenzubringen. Das Konzept der Studierenden gilt jedoch erstmals nur für das kommende Wochenende. Für die Zukunft sei noch nichts geplant.
Hier findet ihr die Fitty Bar:
VIDEO: 2021 haben wir ein weiteres Projekt von Studenten begleitet
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Foto: Adobe Stock