Stadt Stuttgart stellt brandneue Terminals für Passdokumente vor
In Stuttgart werden jährlich rund 120 Tausend Passdokumente beantragt. Bislang beansprucht es lange Zeit am Schalter, alle personenbezogenen Daten, Lichtbilder, Unterschriften und Fingerabdrücke zu erfassen. Das hat in der Vergangenheit unter den Bürgern oftmals für Ärger gesorgt. Mit den neuen Pilot-Terminals könnte sich das nun ändern. Wie die Geräte funktionieren, erfahrt ihr im Artikel.
Passbeantragung digitalisieren: „Bitte mehr davon“
Lichtbilder, Fingerabdrücke und Unterschriften für Passdokumente digital erfassen? Das wird ab sofort im Bürgerbüro Mitte und im Einarbeitungsbüro mit Hilfe von neuen Pilot-Terminals möglich sein. Stuttgart gehört zu einer der acht Kommunen in Deutschland, in denen die Geräte der Bundesdruckerei für vorübergehend sechs Monate getestet werden. „Wir wollen den Bürgern zeigen, dass wir moderner, serviceorientierter und digitaler werden“, sagt Fabian Mayer, erster Bürgermeister. Zudem verspreche man sich von den Terminals einen Mehrwert für die Belegschaft, wenn Bearbeitungsprozesse verkürzt werden. „Bitte mehr davon“, fordert Mayer in Bezug auf die Testgeräte.
Neue Vorschrift ab 2025
Hintergrund der Einführung der Terminals, ist eine Gesetzesänderung: Ab Mai 2025 wird es nicht mehr zulässig sein, ein eigenes Foto in Papierform für die Passbeantragung vorzulegen. Bürger können dann entweder ihr Lichtbild direkt vor Ort digital mit dem neuen Terminal erstellen oder sie von einem Fotografen anfertigen lassen, welcher die Fotos dann an die jeweilige Behörde übermittelt. Während der Testphase können sich Bürger jedoch weiterhin aussuchen, ob sie die Fotos selbst mitbringen oder ihr Lichtbild für sechs Euro digital am Terminal erfassen.
Wie funktionieren die Pilot-Terminals?
Das Gerät besitzt eine benutzerfreundliche Oberfläche. Schritt für Schritt werden die Bürger digital durch die verschiedenen Ablaufprozesse geführt. Zuerst wird mit ausreichender Belichtung das Foto aufgenommen. Hierbei können sich die Bürger währenddessen in einem Spiegel ansehen. Anschließend werden Fingerabdruck, Unterschrift und Datum erfasst. Am Schalter muss der Bürger dann nur noch das Datum der Aufnahme nennen, sodass die im System erfassten Lichtbilder abgerufen werden können.
„Brot und Buttergeschäft abschaffen“
Für die Zukunft erhofft sich Mayer den gesamten Antragsprozess online abwickeln zu können, wie es bereits in anderen Ländern möglich ist. Die Terminals seien allerdings ein erster richtiger Schritt, um das „Brot und Buttergeschäft“ der Passbeantragung abzuschaffen. Dies sei meist lästige Arbeit für das Personal. Allerdings muss beachtet werden, dass vorerst Wartezeiten bestehen bleiben, denn es bedarf weiterhin einer Überprüfung der personenbezogenen Daten am Schalter. Lediglich die Bearbeitungszeit wird durch die „Vorarbeit“ beschleunigt.
VIDEO: Schon im August 2022 standen zahlreiche Bürger stundenlang vor den Bürgerbüros in Stuttgart an
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Foto: STUGGI.TV