Turnhallen werden wieder zu Unterkünften für Geflüchtete
Viele Kreise in Baden-Württemberg haben zunehmend Probleme, Geflüchtete unterzubringen. So auch die Stadt Stuttgart. Eine Belegung von Sport- und Versammlungshallen kann laut OB Nopper ab Dezember 2023 nicht mehr ausgeschlossen werden.
Kapazitätsgrenzen erreicht?
Die Not bei der Unterbringung von Geflüchteten in Stuttgart wird immer größer. Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper schlägt jetzt in Sachen Flüchtlingsunterbringung Alarm, weil eine Belegung von Sport- und Versammlungshallen ab Dezember 2023 nicht mehr ausgeschlossen werden kann. Erst vor wenigen Tagen hatte der Landessportverband Baden-Württemberg an die politischen Verantwortlichen im Land appelliert, Turnhallen für den Sport freizuhalten. „Unsere Kapazitätsgrenzen sind erreicht. Es war und ist unser erklärtes Ziel, Sport- und Versammlungshallen – wenn irgend möglich – nicht für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen, da dies für alle Beteiligten mit Nachteilen verbunden ist. Da allerdings Anfang dieser Woche überraschend Angebote von Hotelbetreibern zur Unterbringung von 600 Flüchtlingen zurückgezogen wurden, bleibt uns Stand heute nichts anderes übrig, als die Belegung von Sport- und Versammlungshallen ab Dezember 2023 vorzubereiten“, so Nopper.
Diese Standorte sind betroffen
Die Stadt prüft im Moment die Nutzung von Turn- und Versammlungshallen an unterschiedlichen Standorten. Genauer geprüft werden unter anderem die Turn- und Versammlungshallen in Hedelfingen und Obertürkheim sowie die Turn – und Versammlungshalle Ost an der Raichberg-Realschule. Außerdem werden die beiden Sporthallen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und der Sporthalle Weilimdorf am Solitude-Gymnasium für die Unterbringung in Erwägung gezogen. „Die Belegung von Sporthallen ist aus unserer Sicht der letztmögliche Weg, weswegen wir in den nächsten Tagen und Wochen nochmals alle Alternativen zur Belegung von Sporthallen intensiv prüfen werden“, so der Oberbürgermeister.
Situation in Baden-Württemberg
Auch in zahlreichen anderen Kommunen hat man diese Maßnahme bereits ergriffen, oder steht kurz davor. Die Zahlen an Geflüchteten sind nach wie vor so hoch, dass sich viele Verantwortliche nicht mehr anders zu helfen wissen. In Stuttgart sind in städtischen Unterkünften derzeit gut 9.000 Geflüchtete untergebracht. Nopper appelliert an die Bundesregierung: „Berlin muss unverzüglich die Notbremse in Sachen ungebremster und unkontrollierter Zuwanderung ziehen, so kann es nicht mehr weitergehen!“
VIDEO: So wurden Geflüchtete an Stuttgarter Schulen integriert (2022)
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Foto: STUGGI.TV