Immer mehr Tiere aus Down Under finden in der Wilhelma ein neues Zuhause. So auch die neuen Nacktnasenwombats, welche bereits seit zwei Monaten in der Wilhelma leben. Zunächst befanden sie sich jedoch für mehrere Wochen lang in Quarantäne. Jetzt ist es so weit: die Beuteltiere können endlich auch von den Besuchern bestaunt werden.
Beliebtesten Tiere Australiens
Wendy und Windemer heißen die beiden Neuzugänge der Wilhelma. Sie gehören zur Unterart der Tasmanischen Nacktnasenwombats und sind beide dreieinhalb Jahre alt. Neben der Wilhelma gibt es nur zwei weitere Zoos in Deutschland, in denen die Nacktnasenwombats zu sehen sind: Duisburg und Hannover. Wendy wohnte ursprünglich im Budapester Zoo, während Windemere eine Nachzucht aus einem Tierpark in Tasmanien ist. „Neben Koalas und Quokkas sind Wombats sicher die beliebtesten Tiere Australiens“, so Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Wendy und Windemere eine weitere spektakuläre Tierart in der Wilhelma zeigen und damit unseren Besucher*innen das entfernte Australien etwas näher bringen können.“
Die neuen „Plumpbeutler“
Wegen ihres gedrungenen Aussehens werden die Wombats auch „Plumpbeutler“ genannt. Charakteristisch sind ihre kurzen Beine und das Stummelschwänzchen. Sie können ungefähr einen Meter lang werden und wiegen bis zu 50 Kilo. Normalerweise leben sie im Süden Australiens und auf Tasmanien. Außerdem sind die Beuteltiere dämmerungsaktiv: „Die nun in der Wilhelma lebende Unterart kommt mit kühlen Temperaturen in unseren Wintermonaten sehr gut zurecht“, so Volker Grün, Leiter des Fachbereichs Zoologie. Auch in Tasmanien könne im Winter durchaus Schnee fallen.
Neue Anlage geplant
Für ihre Ankunft in Stuttgart wurde extra die ehemalige Zebramangustenanlage umgebaut. Dort bleiben die Nacktnasenwombats jedoch nur vorübergehend, denn sie sollen in die neue „Tasmanien-Anlage“ umziehen, welche voraussichtlich 2025 eröffnet wird. Hier finden dann beispielswiese auch die Grauen Riesenkängurus und Bennettkängurus ein neues Zuhause. Die Anlage soll zwischen der Terra Australis und dem Amazonienhaus entstehen.
Kot-Erkenntnis führt zum Nobelpreis?
Kleiner Funfact: Vor fünf Jahren hat eine amerikanisch-australische Forschergruppe den Kot der Wombats untersucht, da dieser würfelförmig und nicht rund ist. Das Ergebnis: Durch die Würfelform rollt der Kot von höheren Stellen nicht herunter. So kann das Revier besser markiert werden. Für diese Erkenntnis gab es 2019 den Ig-Nobelpreis. Klingt nach einer hohen Auszeichnung, ist jedoch eher ein satirischer Preis für wissenschaftliche Leistungen.
VIDEO: Thomas Kölpin stellte 2022 neue Gehege vor
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Foto: Wilhelma Stuttgart