Unter dem Motto "Mit konfrontativer Literatur Armut begegnen" fand am Donnerstagabend im Stadtteil- und Familienzentrum “T-Rio 9A” eine Lesung mit dem sozialkritischen Autor Mesut Bayraktar statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von dem Projekt SILKYplus, welches Kindern und Jugendlichen eine Zukunft ohne Armut ermöglichen möchte.
Über den Autor
Mesut Bayraktar ist 1990 in Wuppertal geboren und gründete 2013 das Literaturkollektiv „nous – konfrontative Litertatur“ zusammen mit Kamil Tybel. Nach seinem Jurastudium in Düsseldorf, Lausanne und Köln, hat er sein Zweitstudium in Philosophie in Stuttgart abgeschlossen. Außerdem ist er Autor für die taz im Blog „Stil-Bruch“. Neben Erzählungen und Theaterstücken schreibt er Essays, Literatur- und Theaterkritiken für Zeitungen und Zeitschriften. Am Donnerstagabend stellte er Ausschnitte aus drei Werken vor. Darunter die Romane „Wunsch der Verwüstlichen“ und „Aydin – Erinnerung an ein verweigertes Lebens“. Zusätzlich las er zum ersten Mal aus seiner neusten Erzählung „Das Zimmer“ vor.
Wie passen Literatur und Armut zusammen?
Schon seit dem 19. Jahrhundert werden Literatur und Armut zusammengebracht. „Literatur gibt Armut eine symbolische Existenz“, erklärt Bayraktar. In seinen Werken beschäftigt er sich mit den verschiedenen Facetten von Armut, angefangen bei Perspektivlosigkeit und Scham bis hin zu Gewalt. „Die Literatur kann kollektive Bilder und kollektive Gefühle schaffen. Meine Aufgabe ist es, aufzuzeigen, dass die Welt größer, reicher und vor allem viel widersprüchlicher ist, als es die Medien häufig zeigen“, so der Autor. Durch Armut würden Beengungen, Konflikte und der Drang nach Menschlichkeit entstehen. Wichtig sei es daher zusammenzurücken und die betroffenen Menschen so zu unterstützen, dass sie mit diesen Verhältnissen klarkommen.
„Social Inclusion Labs für Kids und Youngsters“
Der Organisator des Abends war SILKYplus, ein Verbundprojekt der Werkstatt PARITÄT und des Paritätischen Baden-Württemberg, welches gemeinsam mit neun Partnern umgesetzt wird. Das Ziel: Eine Zukunft mit gleichen Chancen für alle und ohne Armut schaffen. Bessere materielle Bedingungen, Bildung und auch soziale Teilhabe von armutsgefährdeten jungen Menschen zwischen zehn und 25 Jahren sollen gefördert werden.
Foto: STUGGI.TV