Das Deutschland-Ticket und das D-Ticket JugendBW verzeichnen positive Resonanz. Der VVS erreicht dank der beiden Angebote einen neuen Höchststand von insgesamt 539.000 Abonnements. Die weitere Finanzierung des D-Tickets bereitet dem Verkehrs- und Tarifverbund jedoch Sorge.
Zufriedenstellende Bilanz
Der VVS hat einen neuen Rekord aufgestellt: 539.000 Abos sind derzeit abgeschlossen. Dies ist vor allem dem Anfang Mai 2023 eingeführten Deutschland-Ticket sowie dem JugendTicketBW zu verdanken. Bereits im Sommer stieg die Zahl der Abonnenten auf 300.000. „Zum Jahresende hatten knapp 540.000 Fahrgäste ein VVS-Abo. Das ist eine Steigerung von mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. Außerdem geht er davon aus, dass die Abo-Zahlen weiter steigen werden: „Unser Ziel ist es, dass wir im April 2025 600.000 Fahrgäste im VVS-Abo haben.“ Insgesamt sind 2023 im VVS knapp 344 Millionen Fahrten mit Bussen und Bahnen unternommen worden, was 10,4 Prozent mehr als im Vorjahr sind. Somit sind wieder ähnlich viele Menschen wie vor Corona mit Bus und Bahn gefahren. Die wegfallende Maskenpflicht, die hohen Spritpreise und die Rückkehr zu normalen Lebensumständen, machten den ÖPNV 2023 besonders attraktiv.
Top-Angebote der VVS
Seit Anfang 2023 haben sich zwei absolute Verkaufsschlager unter den VVS-Abos herauskristallisiert: Das Deutschland-Ticket für 49 Euro und das D-Ticket JugendTicket BW. Hierbei zahlen junge Menschen lediglich 365 Euro im Jahr, sprich einen Euro pro Tag, und dürfen im Gegenzug bundesweit Busse und Bahnen nutzen. 85 Prozent der Fahrgäste sind mittlerweile mit einem der beiden Tickets unterwegs. Wochen- und Monatstickets hingegen werden nur noch selten verkauft, denn selbst gelegentliche ÖPNV-Nutzer entscheiden sich wegen des günstigen Preises und der bundesweiten Gültigkeit häufig für das Deutschland-Ticket. Ebenso beliebt ist das JobTicket, bei welchem viele Behörden und Unternehmen das Deutschlandticket bezuschussen oder die Kosten komplett übernehmen.
Herausforderungen
Die Zukunft der Finanzierung des Deutschland-Tickets ist weiterhin ungewiss. Bund und Länder müssen für die acht Monate in 2023 schätzungsweise zwei Milliarden Mindereinnahmen ausgleichen. 2024 könnte sich die Summe auf vier Milliarden Euro verdoppeln. „Wichtig für unsere Fahrgäste sowie den VVS und seine Partner ist nun eine verlässliche Finanzierung des D-Tickets, insbesondere ab dem Jahr 2025, das die nötige Sicherheit für ein langfristiges Angebot bringt. Hier sehen wir vor allem den Bund in der Pflicht seine Arbeit zu leisten“, so Hachenberger.
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