Lärmaktionsplan für Stuttgart – Bürgerinnen und Bürger können sich beteiligen
Lärm kann nicht nur nerven, sondern auch gefährlich werden. Schon eine dauerhafte Belastung von 65 Dezibel kann zu ernsthaften Erkrankungen führen. Dabei ist so ein Geräuschpegel in der Landeshauptstadt nicht ungewöhnlich. Um dem entgegenzuwirken möchte die Stadt Stuttgart nun den Lärmaktionsplan fortschreiben. Dafür wünschen sie sich die Beteiligung der Bürger.
Die Melodie der Stadt
In der Stadt zu leben hat schon einige Vorteile – besonders die Infrastruktur und die öffentlichen Verkehrsmittel sind für viele ein Pluspunkt. Doch genau diese sind auch für den hohen Geräuschpegel von Stuttgart verantwortlich. Mehr als 70.000 Menschen in Stuttgart sind tagsüber dem gesundheitsschädliche Schallpegel des Straßenverkehrs ausgesetzt, nachts sind es sogar 75.000. Das ist knapp jeder zehnte Stuttgarter. Durch die öffentlichen Verkehrsmittel wie Stadtbahn und Eisenbahn kommen noch einmal 13.000 Stuttgarter tagsüber und 22.000 Bürger nachts dazu. Diese Zahlen sind besorgniserregend für die Stadt Stuttgart.
EU-Umgebungslärmrichtlinie
Ein hoher Lärmpegel ist kein reines Stuttgart-Problem. Vielmehr ist es Thema in Städten europaweit. Daher hat sich die Europäische Union das Ziel gesetzt, die Lärmbelastung für die Bevölkerung zu senken. Dafür muss jede Gemeinde alle fünf Jahre eine „Lärmkarte“ und einen Lärmaktionsplan aufstellen. Die Stadt Stuttgart hat das zum ersten Mal im Jahr 2009 gemacht. Seitdem wurde der Fokus besonders auf den Straßenverkehr gelegt. Zu den Maßnahmen zählten bisher beispielsweise der Ausbau von Fahrradwegen und ÖPNV, leisere Straßenbeläge und vereinzelte Lärmschutzwände.
Mithilfe der Bürgschaft ist gefragt
Für den diesjährigen Ausbau des Lärmaktionsplans möchte die Stadt die Meinungen der Bürgschaft einholen. Dafür wird es vier Informationsveranstaltungen geben, jeweils für unterschiedliche Stadtbezirke. Die Termine werden zwischen Ende April und Ende Juni stattfinden. Sowohl die Anmeldung, als auch die Teilnahme ist nicht verpflichtend. Egal ob man bei der Informationsveranstaltung teilgenommen hat oder nicht, jeder ist dazu aufgerufen an der Umfrage der Stadt Stuttgart teilzunehmen. Dafür sollte man etwa 15-20 Minuten einplanen.
VIDEO: Auch am Marienplatz gab es nächtlichen Lärm, aber nicht wegen des Verkehrs
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