Der Satz "Mit Rechten redet man nicht" sorgt seit Jahren für Diskussionen. Ob im persönlichen oder professionellen Rahmen, die Meinung dazu gehen auseinander. Wir haben bei Stuttgarterinnen und Stuttgartern nachgefragt, wie sie diese Frage für sich beantworten.
Begegnungen mit Rechtspopulisten
In Deutschland gilt die Meinungsfreiheit. Daher ist es jedem erlaubt, seine Meinung frei zu äußern. Die Grenze der Meinungsfreiheit ist das Grundgesetz. Wer die Verfassung verletzt, indem er beispielsweise die Würde eines Menschen angreift, kann sich nicht auf die Meinungsfreiheit berufen. Auch Medien wägen ab, ob sie tatsächlich oder vermeintlich extremen Positionen eine Bühne bieten. Dabei muss abgewogen werden ob der Schaden einen solchen Gast einzuladen größer ist, als ihn nicht einzuladen. Eine eindeutige Richtlinie oder einen Königsweg, wie man am besten mit AfD und Co umgeht, haben die Medien bisher zumindest noch nicht gefunden.
Persönlicher Umgang
Doch nicht nur Medienschaffende stehen vor diesem Konflikt. Auch im Alltag kann es immer vorkommen, dass das Gegenüber extremistische oder populistische Gedanken laut ausspricht. Der Umgang damit kann schwierig sein, besonders wenn die Person einem nahesteht. Daher muss jeder selbst für sich entscheiden, ob man eine Diskussion eingehen möchte. Wenn möglich ist es wichtig zu widersprechen, sich mit Betroffenen zu solidarisieren und selbst Position gegen Hass und Hetze zu beziehen.
Die Meinungen der Stuttgarter
Auch die Meinungen der Stuttgarter sind gemischt. Während viele aufgrund der Meinungsfreiheit für eine politische Auseinandersetzung mit Rechtspopulisten sind, sagen andere man sollte diesen Stimmen keinen Raum geben. Ähnlich ist es mit dem persönlichen Umgang. Viele der Befragten auf der Königsstraße würden sich eher von einer Person distanzieren, bevor sie eine Diskussion eingehen würden. Einige wenige würden sich unter Umständen auch in die Diskussion trauen, aber wahrscheinlich ab einem bestimmten Punkt auch eher das Gespräch beenden.
Foto: STUGGI.TV