Zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei kämpften in den letzten Tagen gegen das Hochwasser in Baden-Württemberg. Zwei Menschen aus Schorndorf sind ums Leben gekommen. In der Stadt Stuttgart kam es zu keinen schlimmeren Schäden. Am Dienstagmorgen hob der Deutsche Wetterdienst alle Unwetterwarnungen für Deutschland auf.
Rückblick: Stark betroffene Kreise
Straßen und Keller überflutet, Häuser evakuiert, Autos werden zusammengeschoben: Bilder, die das vergangene Wochenende prägten. Die Pegel zahlreicher Bäche und Flüsse sind nach tagelangen Regenfällen weiterhin hoch, vor allem in Süddeutschland. Ganze Ortschaften wurden überflutet, auch nachdem Dämme gebrochen waren. Im Rems-Murr-Kreis und Kreis Göppingen sind die Folgen des Hochwassers besonders gravierend. In Schorndorf wurden am Montag zwei Leichen in einem Keller gefunden. Am Montag wurden im Rems-Murr-Kreis zwischen 5.000 und 10.000 Menschen evakuiert. Die Evakuierungen wurden am Mittag zwar wieder aufgehoben, doch der Katastrophen-Voralarm blieb bestehen. Auch Schulen und Kitas blieben geschlossen. In Rudersberg gilt seit Montagmorgen ein Abkochgebot für das Leitungswasser, da verschmutztes Wasser ins Wasserwerk eingedrungen ist. In Ebersbach an der Fils (Kreis Göppingen) wurde ein Wohngebiet massiv überschwemmt, rund 20 Menschen saßen in ihren Häusern fest. Eine Lärmschutzwand wurde durch die Wassermassen eingerissen, wodurch die B10 überflutet und gesperrt wurde.
Lage in Stuttgart
Stuttgart ist im Vergleich zu den schweren Zerstörungen im Rems-Murr-Kreis glimpflich davongekommen. Zwar stieg der Neckar am Montagmorgen in Untertürkheim und Bad-Cannstatt deutlich an, eine kritische Entwicklung der Lage blieb jedoch aus. Die Stuttgarter Rudergesellschaft hatte ebenfalls Glück: Das Hochwasser erreichte die am Neckar gelegene Bootshalle nicht. Am Wochenende verzeichnete die Polizei in Stuttgart rund 30 Einsätze, hauptsächlich wegen überfluteter Straßen und umgestürzter Bäume. Am Sonntagmittag musste die B27 für mehrere Stunden gesperrt werden, da ein Baum auf die Charlottenstraße in der Innenstadt stürzte.
Aktuelle Situation
Sämtliche Unwetterwarnungen konnten am Dienstag aufgehoben werden. Obwohl sich die Wetterlage in Süddeutschland entspannt hat, kommt es unter anderem zu weiteren Beeinträchtigungen und Ausfällen im Fernverkehr Richtung Süden. Die Deutsche Bahn rät daher weiterhin von Reisen in Richtung München und Stuttgart ab. Die Autobahnen in Süddeutschland sind wieder freigegeben, jedoch kann es abschnittsweise aufgrund von Hochwasser zu Einschränkungen kommen. Außerdem bleiben einige Abfahrten im Hochwassergebiet weiterhin gesperrt.
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