Die Tipps der Experten: Das solltest du an heißen Tagen beachten
Der Sommer ist da und die Temperaturen in Stuttgart klettern tagsüber teilweise bis über 30 Grad. Während sich die einen über die heißen Tage freuen, haben andere mit gesundheitlichen Beschwerden durch die Hitze zu kämpfen. Wir haben die Experten gefragt, was man an solch heißen Tagen beachten sollte.
So reagiert unser Körper auf Hitze
Was geht in unserem Körper bei Hitze überhaupt vor sich? Jana Zierler, eine angehende Ärztin aus Ludwigsburg, erklärt: Durch die Wärme und das damit verbundene Schwitzen gibt unser Körper an heißen Tagen viel Wasser und wichtige Salze ab. Besonders das Herz-Kreislauf-System und die Nieren werden dadurch beeinträchtigt. Daraus leiten sich auch die direkten Gefahren für unseren Körper ab: Wir bekommen Kopfschmerzen, uns wird schwindelig und in manchen Fällen auch übel. Menschen, deren Herz-Kreislauf-System oder Nieren vorbelastet sind, sind besonders gefährdet durch die Hitze. Deshalb ist es in Pflegeheimen oder Kliniken besonders wichtig, dass Medikamente, Essen und Trinken angepasst werden.
Dos and Don’ts an heißen Tagen
Einmal am Tag so richtig abkühlen, das ist die Devise. Das bedeutet: kalt abduschen, ins Freibad hüpfen oder einen klimatisierten Ort aufsuchen. Es ist wichtig, dass wir uns nicht direkt der Sonne ausliefern, stattdessen die Hitze meiden und uns eher im Schatten aufhalten. Körperlich anstrengende Arbeiten oder Sport sollten wir – wenn möglich – nicht zur Mittagszeit ausüben, wo es meist am heißesten ist. Zierler betont außerdem, nur zu lüften, wenn es draußen kälter ist als drinnen und die Zimmer ansonsten abzudunkeln. Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, viel zu trinken. Was oft übersehen wird: auch unser Essen ist ausschlaggebend. Leichtere Speisen bekommen unserem Körper an heißen Tagen besser.
Hitze- und Klimaschutz
Die steigenden Temperaturen sind für Zierler ein großer Grund zur Sorge. Besonders die länger werdenden Hitzeperioden und warmen Nächte seien für unsere Gesundheit gefährlich, da sich der Körper so nicht mehr richtig abkühlen kann. Dr. Karlin Stark beschäftigt sich als Leiterin des Gesundheitsamtes Ludwigsburg schon seit Jahren mit dem Thema Hitze- und Klimaschutz. „Es gibt diese Veränderungen und wir müssen versuchen, sie aufzuhalten. Deshalb sollten große Bemühungen in den Klimaschutz gesteckt werden“, so Stark. Auf der anderen Seite müssen wir uns darauf einstellen, dass es immer heißer wird und uns an diese Verhältnisse anpassen.
Hitzeschutz-Maßnahmen
Ein Hitzeaktionsplan ist eine solche Anpassungsmaßnahme. Erst im April 2024 brachte der Landkreis Ludwigsburg als erster Landkreis in Baden-Württemberg einen Hitzeaktionsplan heraus, an dem Stark maßgeblich beteiligt war. Darin sind neben allgemeinen Informationen auch konkrete Maßnahmenpläne für verschiedene Akteure innerhalb des Landkreises enthalten, wie sie sich auf Hitzewellen vorbereiten und welche Maßnahmen sie während einer Hitzeperiode ergreifen sollen. Zu den Akteuren gehören zum Beispiel Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, Rettungsdienst und Feuerwehr, aber auch Schulen und Kindergärten.
Herausforderungen in Stuttgart
Auch in Stuttgart wird derzeit ein Hitzeaktionsplan mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen erarbeitet, um die Stadt besser auf Hitzeperioden vorzubereiten. Dr. Karlin Stark sieht in Stuttgart eine besondere Herausforderung durch die Kessellage und die versiegelten Flächen, die in einen Hitzestau resultieren. Auch viele Gebäude bieten laut Stark keinen guten Schutz gegen die Wärme – es müsse mehr kostenlos zugängliche, kühle Orte in Stuttgart geben. Genau an dieser Stelle setzt eine neue, interaktive Karte mit kühlen Orten in Stuttgart an. Wir haben einige dieser „Cold Spots“ ausgecheckt – schaut doch mal bei dem Beitrag vorbei!
Foto: STUGGI.TV