AR‐Mut – Stadtspaziergang macht soziale Ungleichheit in Stuttgart sichtbar
Mehr als 17 Millionen Menschen in Deutschland sind von Armut betroffen. Besonders auf der Stuttgarter Königstraße sieht man die soziale Ungleichheit ziemlich deutlich. Bei einem performativen Stadtspaziergang über die Einkaufsstraße haben wir unter anderem erfahren, wie wir Betroffene besonders jetzt im Winter unterstützen können.
Soziale Ungleichheit in Stuttgart
Die Vorweihnachtszeit bringt die Stuttgarter Innenstadt zum Leuchten. Auf der Königstraße tummeln sich Menschen, die sich an Weihnachtsmarkt-Buden Glühwein und Geschenke kaufen. Dabei laufen wir nur zu oft an Menschen vorbei, für die die Weihnachtszeit nicht von Licht und Freude geprägt ist, sondern von Kälte und Einsamkeit. Das ist eine Realität, die Conny aus eigener Erfahrung kennt. Im Rahmen des Stuttgarter Vereins Trott-war bietet sie bereits seit dem vergangenen Jahr alternative Stadtführungen an. Bei dem AR-Mut Stadtspaziergang teilt Conny ihre eigenen Erfahrungen und bringt den Menschen die Situation und Lebensgeschichten von obdachlosen Menschen näher. Außerdem hat sie uns in einem Interview erzählt, welche Bedürfnisse Menschen ohne festen Wohnsitz besonders jetzt im Winter haben und was jeder tun kann, um Betroffene zu unterstützen.
Stadtspaziergang mit AR
Um den performativen AR-Mut Stadtspaziergang eigenständig durchzuführen, benötigt man nur die Dezemberausgabe der Straßenzeitung Trott-war und ein Smartphone. In der Zeitung führt ein Plan der Königstraße das Publikum dann an 24 verschiedene Stationen. Das „AR“ im Namen steht hier auch für Augmented Reality, also „erweiterte Realität“, denn über QR-Codes erlangt das Publikum mit dem Smartphone neue Perspektiven – durch Interviews, Audiobeiträge, spielerische Anwendungen und viel mehr. Der performative Stadtspaziergang ist ein Projekt des Stuttgarter Citizen.KANE.Kollektiv, die künstlerischen und dokumentarischen Beiträge sind im Rahmen einer Workshop-Reihe in enger Zusammenarbeit mit Trott-war entstanden. Da der Stadtspaziergang von dem Publikum gut angenommen wird, wollen die Verantwortlichen das Projekt eventuell in das kommende Jahr verlängern – aktuelle Informationen dazu findet ihr auf der Website des Kollektivs.
Foto: STUGGI.TV