„Ich wünsche mir nur, dass sich mehr Gleichgesinnte outen. Es ist schön hier draußen, wisst ihr?“ Dieses eindringliche Zitat stammt von dem homosexuellen Musiker Elton John. Das Outing von Homosexuellen löst immer wieder große Wellen der Diskussionen aus. Anfang des Jahres 2014 outete sich der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger als schwul und trat damit eine Debatte um Homosexualität im Sport los. Findet Ihr, dass Homosexualität noch ein Tabuthema ist? Wir haben nachgefragt und einige Infos zusammen gefasst.
Homosexualität – ein Tabuthema? Das sagt Stuttgart:
Über die Hälfte von Euch finden, dass jeder lieben sollte, wen er will. Diese Toleranz ist aber nicht überall auf der Welt und schon gar nicht in allen Religionen gegeben. Wir haben uns schlau gemacht auf welchen Teilen der Erde Homosexualität immer noch ein Tabuthema ist und haben einige andere Facts darüber herausgesucht.
Begrifflichkeit
Homosexualität steht für die gleichgeschlechtliche Liebe. Der Begriff stammt von dem österreichisch-ungarischen Schriftsteller Karl Maria Benkert. Zuvor verwendete man, nach Karl Heinrich Ulrichs, die Begriffe Uranismus – Urning für männliche Homosexuelle und Urninde für weibliche Homosexuelle. Im Jahr 1867 forderte Ulrichs das erste Mal öffentlich die Straflosigkeit homosexueller Handlungen. Auf dem Juristentag in München folgten daraufhin Tumulte und Unruhen, sodass seine Rede unterging.
Homosexualität in historischem Kontext
In fast allen Gesellschaften und historischen Epochen ist die gleichgeschlechtliche Liebe nachweisbar. Allerdings wurden sexuelle Handlungen zwischen Männern und zwischen Frauen in den unterschiedlichen Epochen und Kulturen immer anderes behandelt. Oft wurde diese Art von Liebe und Sexualität untersagt und abgelehnt, teilweise aber auch toleriert oder befürwortet. Wichtig für die Handhandhabung mit der Homosexualität waren vor allem die Schriften der verschiedenen Weltreligionen, denn in Bibel, Tora und Koran wurde der sexuelle Verkehr zwischen Männern als Sünde angesehen. Deshalb wurden Homosexuelle in der Geschichte oft verfolgt und überwacht. Teilweise kam es auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Homosexualität heute
Auch heute ist Homosexualität in vielen Ländern der Welt noch verboten. Oft steht die gleichgeschlechtliche Liebe sogar unter Strafen – diese reichen von Bußgeldern über Gefängnisstrafen bis hin zur Todesstrafe. Vor allem in Ländern der dritten Welt werden Homosexuelle verpönt und gleichgeschlechtliche Handlungen abgelehnt. In anderen Ländern wie Bulgarien oder Serbien werden Schwule und Lesben zwar geduldet, die gleichgeschlechtliche Ehe ist jedoch nicht erlaubt. In Deutschland ist Homosexualität seit den 1990er Jahren staatlich anerkannt und es besteht die Möglichkeit der „Homo-Ehe“, das heißt man kann die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft eintragen lassen.
Christopher Street Day
Der Christopher Street Day ist ein Festtag mit riesigen Umzügen, bei dem gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern demonstriert wird. In vielen Großstädten auf der ganze Welt gibt es diese Umzüge, die an den ersten bekannt gewordenen Aufstand Homosexueller gegen die Polizei in der Christopher Street in New York erinnert werden soll. Im Jahr 1969 kam es nach dieser Auseinandersetzung zu tagelangen Straßenschlachten zwischen Polizei und Homosexuellen. An dieses Ereignis soll der Christopher Street Day erinnern und zu mehr Toleranz aufrufen.
Musik für mehr Verständnis
Um für mehr Toleranz und Verständnis zu werben, thematisieren viele Musiker Homosexualität in Ihren Texten oder Musikvideos. Auch die Band „Hozier“ macht die Liebesbeziehung zwischen zwei Männern im Musikvideo zu Ihrem Lied „Take me to Church“ zum Thema.
STUGGI.TV wünscht Euch einen schönen Sonntag!