Erst vor wenigen Wochen ereignete sich der schwerste Terrorangriff in Frankreich seit 40 Jahren. Bei dem islamisch-motivierten Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo kamen elf Redakteure und ein Polizist ums Leben. Beide Täter bekannten sich zur Terrorgruppe Al-Qaida. Die Bilder gingen um die Welt und lösten auch in Deutschland Entsetzen aus. Hab Ihr Angst, dass so etwas auch bei uns passieren könnte?
Terroranschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo:
Die Zeitschrift ist neben dem Magazin „Le Canard enchaine“ eine der wichtigsten Satirezeitschriften Frankreichs. Es wurden verschiedene Hefte veröffentlicht, in denen Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed abgebildet waren. Immer wieder gab es Diskussionen über diese Darstellung des Propheten, die viele Muslime als respektlos empfanden. Am 7. Januar 2015 drangen dann zwei maskierte Täter in die Redaktionsräume der Zeitschrift Charlie Hebdo in Paris ein. Die bewaffneten Männer töteten elf Personen und verletzten viele Redakteure und wollten damit ein Zeichen gegen die ironische Darstellung ihres Propheten setzen. Auf Ihrer anschließenden Flucht töteten sie zudem einen Polizisten. Die Täter verschanzten sich darauf hin in Dammartin-en-Goele, wo sie von Sicherheitskräften gefunden wurden und daraufhin erschossen wurden. Am 9. Januar ereignete sich ein weiterer Terroranschlag auf einen Supermarkt für koschere Ware im Osten von Paris. Der Täter erschoss vier Menschen und erklärte, dass sein Vorhaben mit dem Anschlag auf Charlie Hebdo in Verbindung stehe.
Weltweite Anteilnahme
Nach dem Attentat wurde in Frankreich, aber auch in anderen europäischen Städten, wurde an die Opfer des Terroranschlags gedacht. In Paris versammelten sich auf dem „Place de le Republique“ 35.000 Menschen. Auch in Berlin fand eine große Solidaritätsbekundung statt. Überall konnte man auf Plakaten den Schriftzug „Je suis Charlie“ lesen – „Ich bin Charlie“. Der Ausspruch wurde von den Redaktionsmitgliedern auf der Internetseite veröffentlicht und stammt von dem Journalisten Joachim Roncin.
Das Magazin nach dem Anschlag
Die überlebenden Journalisten kündigten nach dem Anschlag an, dass „der Zeichenstift der Barbarei immer überlegen sein wird“. Nur zwei Tage nach dem Anschlag begann die Arbeit an der neuen Ausgabe. Unter dem Titel „Le Journal des Survivants“ („Das Journal der Überlebenden“) wurde am 13. Januar das acht Seiten starke Blatt der Öffentlichkeit vorstellt. Auf dem Titelblatt des Magazins ist ein weinender Mohammed zu sehen, der ein Plakat mit der Aufschrift „Je suis Charlie“ in den Händen hält. Das Magazin, das sonst eine Auflage von 60.000 Stück hat, wurde zu Anfang 3 Millionen mal gedruckt. Später musste die Auflage, aufgrund der großen Nachfrage, erhöht werden.