Smart Mob in Stuttgart: Gegen das Vergessen von 43 verschwundenen Studenten in Mexiko
Im September 2014 wurden in Mexiko 43 Studenten verschleppt und bis zum heutigen Tag nicht wiedergefunden. Anlässlich des Staatsbesuches des mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto diese Woche veranstalteten die Amnesty Stuttgart Gruppen einen Smart Mob, um an diese grausame Tat zu erinnern und auf die Menschenrechtssituation in Mexiko hinzuweisen. Hintergründe und Bildmaterial zur Aktion seht ihr hier.
VON MATHILDA DIETZE
Was geschah im September 2014 in Mexiko?
In der Nacht vom 26. zum 27. September 2014 waren 43 junge Lehramtsstudenten in einem Bus auf dem Weg zu einer Demonstration nach Mexiko-Stadt. In der Stadt Iguala wurde der Bus von der lokalen Polizei und Schergen des örtlichen Drogenkartells angegriffen. Die jungen Männer wurden verschleppt und vermutlich ermordet. Der Fall ist so brisant, da offensichtlich die Polizei Teil der Täter waren und somit der Staat in das Recht der Meinungsfreiheit der jungen Studenten eingegriffen hat. Bis heute ist der Fall nicht aufgeklärt und die Ermittlungen werden durch die mexikanische Justiz behindert.
Matthias Staier, Sprecher der Amnesty Stuttgart Gruppe 1532 über die Menschenrechtssituation in Mexiko:
Was ist ein Smart Mob?
Ein Smart Mob ist eine Form des Flashmobs. Mit einer scheinbar spontanen Aktion soll auf ein politisches oder weltanschauliches Thema hingewiesen werden. Es handelt sich also um einen Flashmob mit Hintergrund.
Smart Mob in Stuttgart
Am Sonntagnachmittag um 15 Uhr fanden sich die Amnesty Stuttgart Gruppen und weitere Interessierte vor der Commerzbank am Schlossplatz zusammen. Alle waren schwarz gekleidet. Auf ein Zeichen hin warfen sich die Anwesenden zu Boden und verharrten 5 Minuten in dieser Stellung. Damit sollte das Verschwinden der Studenten symbolisiert werden. Wie das aussah, seht ihr hier:
Alle Infos zur Organisation zum Thema „Stop Folter“ gibt’s hier.
Fotos: STUGGI.TV/Mathilda Dietze