„Urban Gardening“, einfach nur ein neuer Trend oder steckt wirklich etwas sinnvolles dahinter? In Mega-Cities wie New York ist das „Urban Gardening“ bereits angekommen und lässt die Stadt wieder blühen. Wo soll in Zukunft unser Obst und Gemüse herkommen? Vom eigenen Balkon, dem Markt oder doch lieber vom Supermarkt um die Ecke?
VON CAROLINE KLEINE-BESTEN
„Urban Gardening“ klingt im ersten Moment eigentlich mehr wie ein Widerspruch. Man denkt vielleicht an Verkehrsinseln, die wieder mehr bepflanzt werden sollen, doch eigentlich steckt etwas ganz anderes dahinter. Die Idee ist, gerade in großen Städten wie Stuttgart, selbst tätig zu werden und Obst und Gemüse auf dem Balkon oder dem Fensterbrett anzubauen. Damit können diese Flächen sinnvoll genutzt und durch den bewussten und nachhaltigen Anbau die Umwelt geschont werden.
Das sagt Stuttgart zum „Urban Gardening“:
Was bringt es der Stadt bzw. der Umwelt?
Zunächst soll mit dem „Urban Gardening“ ein Bewusstsein für die Nahrungsmittel verschafft werden, die wir tagtäglich zu uns nehmen. Durch den direkten Verzehr können beispielsweise Transportwege für Lebensmittel aus anderen Regionen gespart werden. Das hat einen weiteren positiven Effekt, nämlich wird der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß somit vermindert. Beim Eigenanbau wird zusätzlich sicher gestellt, dass die Nahrungsmittel unter sozial einwandfreien Bedingungen erzeugt wurden. Außerdem stärkt es die umliegende Gemeinschaft. Zwei Nachbarn beispielsweise können unterschiedliche Sorten anbauen, sich die Erträge teilen und sich über ihre Erfolge austauschen. Es kommt zu Begegnungen bei dem sich ein gemeinsames Engagement entwickelt.
Wo ist der Haken?
Einen Haken gibt es eigentlich nicht. Wer skeptisch ist, sich gleich den kompletten Balkon oder die Fensterbank zu verbauen, hat auch die Möglichkeit, sich lokalen Gemeinschaftsgärten anzuschließen. Diese werden meist von gemeinnützigen Einrichtungen betrieben.
Lohnt es sich?
Durch die eigenen Erträge müsste man weniger für den Kauf von Obst und Gemüse ausgeben und würde so Geld sparen. Jedoch sollte bei dem „Gardening“ nicht der finanzielle Aspekt ausschlaggebend sein. Je nachdem, wie groß die Fläche ist, die man nutzen möchte bzw. kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wer nur wenig Platz hat, könnte beispielsweise mit dem Anbau von kleinen Tomaten beginnen. Es braucht Zeit, Geduld und Pflege, um am Ende ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen. Deshalb ist es vermutlich mehr etwas für diejenigen unter euch, die sich ohnehin gerne im Freien aufhalten.
Die zeigen, wie’s geht!
Parkhaus Züblin
Obwohl das Parkhaus 2023 abgerissen werden soll, bepflanzen die Stadtgärtner und umliegenden Bewohner ein Teil des Parkdecks. Mit zahlreichen Gemüsesorten, Kräutern und Blumen verschönern sie das Bild des Parkhauses. Auf den 200 qm befinden sich 80 Hochbeete, die über den Dächern Stuttgarts in den Himmel ragen.
Inselgrün
Wenn man zum Zoll-Areal in Bad Cannstatt kommt, taucht man nahezu in eine neue Welt ein. Alte Schuhe, Einkaufswägen oder Verpackungen sind hier nicht etwa Müll, nein im Gegenteil, sie dienen als neuen Lebensraum für allerlei Gemüsesorten. Somit wurde „Urban Gardening“ mit Recycling verbunden und etwas ganz Neues ist daraus entstanden. Dabei darf bei verschiedenen Aktionen gerne mitgewirkt werden.
Fotografik: STUGGI.TV
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