50 Jahre Anne-Frank-Schule: Wenn nicht nur die Lehrer etwas zu sagen haben
Die Anne-Frank-Real- und Gemeinschaftsschule hat am 20. Januar ihr 50-jähriges Bestehen im Bürgerhaus in Stuttgart-Möhringen gefeiert. Dabei wurde nicht nur in die Vergangenheit zurückgeblickt, sondern auch aufgezeigt, wie sich Schule und Gesellschaft in dieser Zeit verändert haben.
VON CAROLINE KLEINE-BESTEN
Der Ursula-Ida-Lapp-Saal des Bürgerhauses Möhringen ist gut gefüllt, als am 20. Januar um 17 Uhr die Feier zum großen Jubiläum der Anne-Frank-Schule beginnt. An diesem Abend wird nicht nur ein Blick in die 50-jährige Vergangenheit geworfen, auch die Zukunft der Schule ist ein zentrales Thema. Dabei spielen die Schüler eine besondere Rolle, denn sie sollen diese Zukunft mitbestimmen können. Diese Mitbestimmung stand schon seit der Gründung der Schule 1967 hoch im Kurs. Zunächst hieß die Schule nur Realschule Stuttgart-Möhringen. Dass der Name aber nicht sehr aussagekräftig ist, störte schon die damaligen Schüler, weshalb sie eine Schülerpetition starteten und die Schule 1980 schließlich in Anne-Frank-Realschule umbenannt wurde, wie sie heute noch immer heißt.
In drei Theaterstücken setzen die Schüler sich mit ihrer Namensgeberin auseinander. Wie hat Anne wohl in ihrem Versteck gelebt? Wie war es für sie in ein fremdes Land zu kommen? Haben wir nicht Mitschüler, denen es genauso geht, wie damals Anne, als sie nach Amsterdam kam? Und was würde Anne sagen, wenn sie uns heute sehen könnte?
Die Schüler gestalten das Programm aktiv mit
Das Jubiläum in Möhringen lockte auch die lokale Politik-Prominenz an. Gesichtet wurden Stuttgarts Schulbürgermeisterin Isabel Fezer, der Grünen-Politiker Nikolaus Tschenk, der Stuttgarter CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Kaufmann und Klaus Thomas, der Chef der Stuttgarter BW-Banken. Die Schüler haben das Programm, die Technik und die Bewirtung mit vorbereitet und vor Ort aktiv mitgewirkt. Die Schülersprecher führten durchs Programm. Vor allem die kurzen Theater- und Chorvorführungen zwischen den Reden sorgten für viel Beifall.
Zukunftsorientiert in die kommenden Jahrzehnte
Für 2020 plant die Anne-Frank-Real- und Gemeinschaftsschule ausschließlich den Namen Anne-Frank-Gemeinschaftsschule zu tragen und damit in Zukunft, außer dem Real- und Hauptschulabschluss, zudem den gymnasialen Zug anzubieten. Außerdem werden die Sprachen gezielt mit bilingualem Unterricht in Englisch und Französisch trainiert. Internationale Auslandsaufenthalte und das Siegel der „MINT-freundlichen-Schule“ verstärken nochmals die zukunftsorientierte Ausrichtung, welche durch zusätzliche Spenden an dem Jubiläumsabend im Gesamtwert von 3000 Euro durch die Bildungspartner unterstützt wird. „Bildungspartnerschaften sind für unsere Schüler sehr wichtig, um vorausschauend auch gewisse Zukunftsmöglichkeiten zu schaffen“, betonte Isabel Fezer, die Schulbürgermeisterin der Stadt Stuttgart.
Fotos: STUGGI.TV