Stuttgarter Kickers kommen Aufstieg ein Stück näher
David Luis Rau
Veröffentlicht am 23. März 2019
Mit einem 3:1-Sieg haben die Stuttgarter Kickers gegen die Germania Friedrichstal die Tabellenführung in der Oberliga gefestigt. Dabei haben sich „die Blauen“ gegen die abstiegsbedrohten Gäste aus Baden lange schwer getan. Obwohl mehrere Mannschaften um den direkten Aufstieg kämpfen, steigt mit dem heutigen Erfolg die Chance, dass auf der Waldau in der kommenden Saison wieder Regionalliga-Fußball zu sehen ist.
VON DAVID RAU
Friedrichstal ist ein kleiner Ort im Norden von Karlsruhe. Hier leben nicht mehr als 5500 Menschen. Die Dorfgemeinschaft ist stolz auf ihren Fußballverein, den FC Germania Friedrichstal. Der Klub spielt seit dieser Saison in der Oberliga Baden-Württemberg, ist allerdings bundesweit ungefähr so bekannt, wie die Teilnehmer des RTL-Dschungelcamps vor der TV-Ausstrahlung. Also gar nicht. Gegen Gegner wie den FC Germania Friedrichstal dürfen sich in dieser Saison die Stuttgarter Kickers messen. Das Team von der Waldau kämpft nach dem Abstieg aus der Regionalliga Südwest seit dieser Saison um den direkten Wiederaufstieg. Nach einem holprigen Start sieht es derzeit gar nicht schlecht aus.
Der Präsident kann noch nicht ruhig schlafen
Die Kickers führen die Oberliga als Tabellenführer an. Der Vorsprung auf die Verfolger ist jedoch nicht so groß, dass Kickers-Präsident Rainer Lorz ruhig schlafen könnte. Nur der Oberliga-Meister steigt direkt in die Regionalliga auf. Trotzdem rechnen sich ungewöhnlich viele Teams weiterhin gute Chancen im Aufstiegskampf aus. So lauern auf den Tabellenplätzen 2 bis 4 der Bahlinger SC, SGV Freiberg und FSV 08 Bissingen. Auch Reutlingen und Göppingen bleiben weiterhin Jäger der Stuttgarter Kickers.
Sebastian Schaller bringt die Kickers in Führung
Umso wichtiger waren die drei Punkte im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Friedrichstal. In der ersten Halbzeit sind die Rollen klar verteilt. Die Stuttgarter Kickers machen das Spiel, die abstiegsbedrohten Gäste lauern auf Konter. In der 10. Minute kommt Shkemb Miftari nach einer Ecke zum Kopfball, scheitert jedoch am starken Friedrichstaler Keeper Haumann. Zwei Minuten später glänzt Kickers Top-Torjäger Mijo Tunjic (15 Saisontore) als Vorbereiter. Seinen Pass muss Sebastian Schaller nur noch zum 1:0 einschieben (12.). Nach der verdienten Führung vergeben die Kickers zahlreiche Chancen (20. Astray, 29. Tunjic, 32. Kling) und machen dem Tabellenvorletzten Friedrichstal so lange Zeit Hoffnung auf einen Überraschungserfolg.
Der Kantersieg bleibt aus
Die 2640 Zuschauer im Gazi-Stadion sehen in der zweiten Halbzeit zunächst aktivere Gäste, die auf den Ausgleich drängen. Ein direkt verwandelter Freistoß von Michael Klauß ins linke Torwart-Eck (60.) bringt jedoch die nötige Sicherheit. Die Kickers drängen auf das dritte Tor (70. Tunjic und 74. Vochatzer), doch stattdessen erzielen die giftigen Gäste durch Claudio Ritter den Anschlusstreffer (82.). Der Friedrichstaler Trainer Kolinger bringt zwei Stürmer für Abwehrspieler. Doch die Kickers lassen hinten nichts mehr anbrennen und machen in der letzten Minute der Nachspielzeit durch den eingewechselten Vochatzer das 3:1. Anstatt eines Kantersiegs feiern die Blauen einen nicht ganz ungefährdeten 3:1-Arbeitssieg. „Wir haben den Gegner nicht unterschätzt“, sagte Kickers-Trainer Tobias Flitsch nach dem Abpfiff. Aber auch die kleineren Teams machen ihre Aufgabe immer besser. „Für uns gilt es in den verbleibenden Spielen die Abläufe zu verbessern und die Chancen konsequenter zu nutzen.“
Kickers jetzt sechs Punkte vor Reutlingen
Mit dem Arbeitssieg festigen die Stuttgarter Kickers die Tabellenführung (49 Punkte) vor dem Bahlinger SC (45 Punkte). Auf Reutlingen haben die Blauen nun sechs Punkte Vorsprung (43 Punkte). Am kommenden Freitag muss das Team von Trainer Tobias Flitsch auswärts beim 1.CfR Pforzheim ran (Anpfiff um 19 Uhr, das „Waldau-Radio“ überträgt live). Auch hier sind drei Punkte fest eingeplant. Schließlich wollen die Fans der Stuttgarter Kickers in der kommenden Saison wieder Regionalliga-Fußball auf der Waldau sehen.
Fotos: STUGGI.TV
