Der 30-jährige OB-Kandidat Marian Schreier wird im zweiten Wahlgang der OB-Wahl am 29.11. erneut antreten. Das bestätigt er im Interview bei unserem Onlinesender STUGGI.TV. Während die Grünen-Kandidatin Veronika Kienzle zurückzieht, wird auch Hannes Rockenbauch im zweiten Wahlgang antreten. Davon könnte insbesondere der erstplatzierte CDU-Kandidat Frank Nopper profitieren.
Schreier wittert seine Chance im zweiten Wahlgang
Wie auch Konkurrent Hannes Rockenbauch (SÖS/Die Linke) geht der unabhängige OB-Kandidat Marian Schreier in den zweiten Wahlgang in Stuttgart am 29. November. Schreier siedelt seine Chancen trotz des Mitstreiters Rockenbauch hoch an. Der amtierende Tengener Bürgermeister hofft auf den Rückenwind der Stuttgarter in den kommenden Wochen bis zur zweiten Wahl. „Stuttgart steht vor Herausforderungen, die weder ein Oberbürgermeister ganz links, noch ganz rechts bewältigen kann. Ich bin mir sicher, dass ich am 29. November erfolgreich sein werde“, so Schreier.
Schreier nimmt Rockenbauchs Angriff sportlich
Kurz zuvor hatte Gegenkandidat Hannes Rockenbauch (SÖS/Die Linke) seinen erneuten Antritt verkündet und Schreier in einer Pressemitteilung vorgeworfen, er habe keine Bereitschaft auf eine Einigung gezeigt. Im Video-Interview mit STUGGI.TV zeigt sich Schreier diplomatisch: „Ich möchte keinem Schuld zuweisen. Es ist nicht mein Stil, nachzutreten oder aus vertraulichen Gesprächen zu berichten“.
Keine Einigung im öko-sozialen Lager: Die Chancen für Frank Nopper steigen
In den Gesprächen der vergangenen Tage mit den Kandidaten Veronika Kienzle (Grüne) und Hannes Rockenbauch gab es keine Einigung auf einen Einheitskandidaten, der dem CDU-Bewerber Frank Nopper entgegentreten sollte. Damit scheinen die Chancen für den Wahlsieger, der am 8. November 31,8% der Stimmen für sich gewinnen konnte, zu steigen.
Überraschende Kehrtwende: SPD möchte jetzt Marian Schreier unterstützen
Der oft als zu zahm kritisierte OB-Wahlkampf in Stuttgart wird seit Bekanntgabe der Ergebnisse am Sonntagabend beinahe stündlich spannender und nun durch ein kurioses Kapitel ergänzt. Der SPD-Kreisvorstand möchte jetzt doch den ungeliebten Parteifreund Marian Schreier unterstützen. Das hatte sich schon am Dienstagnachmittag angedeutet (mehr dazu hier). Der umstrittene und bei Wahlen weitestgehend erfolglos agierende SPD-Kreisvorsitzende Dejan Perc teilte der Stuttgarter Zeitung mit, dass der junge Kandidat nun mehr Dynamik in die Schlussphase des Wahlkampfs bringen könne. Der Kreisvorstand hatte sich ursprünglich auf Martin Körner als Bewerber festgelegt und wollte die Kandidatur von Schreier unbedingt verhindern.
In einer Blitzumfrage liegt Schreier deutlich vor Rockenbauch
Eine Blitzbefragung von Wahlkreisprognose sieht den 30-jährigen Marian Schreier als den potentiell stärksten Gegner von CDU-Kandidat Frank Nopper an. 43 Prozent aller Befragten trauen Schreier gute Erfolgschancen im zweiten Wahlgang zu. Weit abgeschlagen folgt mit 26,5 Prozent der SÖS-Kandidat Hannes Rockenbauch. Im Zeitraum zwischen dem 10. und 11. November 2020 wurden 556 Stuttgarterinnen und Stuttgarter online befragt. Dem bisher klar führenden Frank Nopper trauen 47 Prozent der Befragten zu, den OB-Sessel im Rathaus wieder in CDU-Hand zurückzuführen.
Wie verlässlich sind die Umfragen zur OB-Wahl?
Wie verlässlich die Umfrage von Wahlkreisprognose einzuschätzen ist, bleibt abzuwarten. Wenn die vergangenen Wochen eines gezeigt haben, dann ist es wohl die Fehlbarkeit von Prognosen bei dieser OB-Wahl. Die vom SWR in Auftrag gegebene Umfrage bei Infratest dimap sah Veronika Kienzle mit 25 Prozent auf dem ersten Platz, gefolgt von Frank Nopper mit 24 Prozent, dahinter den SPD-Kandidaten Martin Körner mit 23 Prozent. Ähnlich krachend daneben lag die Umfrage der Uni Hohenheim, die eineinhalb Wochen vor der Wahl durchgeführt wurde. Bei gleich drei Kandidaten lag das tatsächliche Wahlergebnis nicht einmal im Bereich der großzügigen Konfidenzintervall-Werte. Zudem sah die Umfrage aus dem Lehrstuhl von Professor Frank Brettschneider Rockenbauch anstatt Schreier auf dem dritten Platz.
Top 5: So hat Stuttgart gewählt
- 31,8 % Frank Nopper
- 17,2% Veronika Kienzle
- 15% Marian Schreier
- 14% Hannes Rockenbauch
- 9,8% Martin Körner
VIDEO: Der Wahlabend zum Nachschauen
Eindrücke am Tag nach der Wahl
In unserer Sendung „Das sagt Stuttgart“ meldet sich unsere Reporterin Sarah Lorena Wiest vom Stuttgarter Schlossplatz. Dort hat sie einen Tag nach der Wahl die Eindrücke der Stuttgarterinnen und Stuttgarter gesammelt. Wie bewerten sie das Ergebnis von gestern? Wer wird das Rennen am Ende machen und wieso? Das Video könnt ihr euch hier ansehen.
Die OB-Wahl bei STUGGI.TV
Unser Onlinesender bietet weiterhin eine umfangreiche Berichterstattung zur OB-Wahl in der Landeshauptstadt an. Auf der Sendungsseite OB-Wahl findet ihr alle Sendungen. Auch am Wahlabend des 29. November berichtet STUGGI.TV live. Dann erfahrt ihr, wer die zukünftige Oberbürgermeisterin oder der zukünftige Oberbürgermeister in Stuttgart wird.
Kurz und bündig: Die OB-Kandidaten stellen sich näher vor
Foto: STUGGI.TV