AstraZeneca-Impfungen auch in Baden-Württemberg gestoppt
Baden-Württemberg hat am Montagnachmittag alle Impfzentren aufgefordert, die Impfungen mit dem Wirkstoff AstraZeneca sofort einzustellen. Zuletzt hatten sich schwere Gerinnungsstörungen nach Impfungen gehäuft. Kurz zuvor hatte die Bundesregierung aufgrund einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts die Corona-Impfungen mit AstraZeneca vorsorglich ausgesetzt.
Alle Zweitimpfungen sind ebenfalls abgesagt
Nach neuen Meldungen von Hirnvenen-Thrombosen kurz nach der Impfung von AstraZeneca sind aus Sicht des Gesundheitsministeriums weitere Untersuchungen notwendig. Bei der Analyse wurde eine Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen und Blutungen festgestellt. „Selbstverständlich haben wir sofort reagiert und die Impfung in Baden-Württemberg gestoppt. Der Gesundheitsschutz der Menschen steht über allem“, sagt Gesundheitsminister Manne Lucha. Alle Termine würden abgesagt, auch die Zweitimpfungen.
Bereits geimpfte Personen mit Symptomen sollen direkt zum Arzt
Wer bereits den Impfstoff AstraZeneca erhalten habe und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühle, sollte sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Als Indizien hierfür zählen starke und anhaltende Kopfschmerzen oder punktförmige Hautblutungen. Bei 1,7 Millionen Impfungen, die laut Robert-Koch-Institut deutschlandweit bisher mit AstraZeneca durchgeführt wurden, waren sieben Fälle im Zusammenhang mit den gefährlichen Nebenwirkungen aufgetaucht. Bundesgesundheitsminister Spahn bezeichnete den Impfstopp am Montag daher als „reine Vorsichtsmaßnahme“.
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Update: Die Impfung mit AstraZeneca soll so lange ausgesetzt bleiben, bis vom Paul-Ehrlich-Institut eine neue Empfehlung zum Umgang mit dem Impfstoff gegeben wird. Im ersten Schritt wurden dazu alle Impfungen mit AstraZeneca für die laufende Woche bis einschließlich kommenden Montag, den 22. März, abgesagt. Alle späteren Termine bleiben zunächst bestehen. Aufgrund des Impfstoffmangels ist eine direkte Umbuchung der abgesagten Termine nicht möglich. Bürger, deren Ersttermin jetzt abgesagt wird, sollen die Informationen zum Zweittermin zunächst aufbewahren.
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