Oberliga wird annulliert: Extreme Enttäuschung bei den Stuttgarter Kickers
Diese Nachricht vom vergangenen Donnerstag sorgt für Kritik: Die aktuelle Spielzeit in der Oberliga Baden-Württemberg soll aufgrund der vorherrschenden Pandemie-Lage annulliert werden. Zu den Leidtragenden zählen auch die Stuttgarter Kickers, die als Tabellenzweiter gute Aufstiegschancen gehabt hätten. Kickers-Präsident Rainer Lorz möchte die Entscheidung der Verbände jedoch nicht einfach so hinnehmen.
Potenzieller Aufstieg für mindestens ein Jahr ausgesetzt
Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs, der seit Ende Oktober ruht, sei nicht mehr möglich, da „seit Monaten und auch weiterhin ein Mannschaftstraining unter Wettkampfbedingungen untersagt ist“, lautet die Begründung der drei Fußballverbände des Landes für diese Entscheidung. Doch damit nicht genug: Da erst rund ein Viertel der Spieltage absolviert wurde, fehle dem momentanen Tabellenführer aus Freiberg sowie den Stuttgarter Kickers als Zweitplatzierten die „sportliche Qualifikation“, um in die Regionalliga Südwest aufzusteigen, wie deren Gesellschafterversammlung erklärt.
Kickers stecken weiter in der Oberliga fest
Besonders brisant: Bereits in der vergangenen Saison 2019/20 lagen die Stuttgarter Kickers als Tabellendritter sportlich aussichtsreich im Rennen, ehe auch diese Spielzeit aufgrund der Corona-Pandemie nach 20 Spieltagen abgebrochen werden musste. Sollte die jüngste Entscheidung zur Annullierung bestehen bleiben, so würden „die Blauen“ nach dem Abstieg aus der Viertklassigkeit 2018 ein weiteres Jahr in der Oberliga festhängen. Zu wenig für die Ambitionen und Ansprüche des ehemaligen Erstligisten von der Waldau.
Präsident Lorz fordert einheitliche Regelung
Dementsprechend offensiv meldete sich Kickers-Präsident Rainer Lorz am Sonntagabend in einem offenen Brief zu Wort und erklärte, noch sei „das letzte Wort nicht gesprochen“. Lorz bemängelte zudem die „intransparente Entscheidungsfindung“ der Verbände und wünscht sich für die Zukunft eine einheitliche Regelung. Schließlich finden im benachbarten Freistaat Bayern Relegationsspiele zur dritten Liga statt, während diese den entsprechenden Vereinen im Südwesten nicht zugesprochen werden.
„Die Blauen“ erwägen juristische Schritte
„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat bereits verloren“, so die markigen Worte des Präsidenten, der sich für die Stuttgarter Kickers einsetzen und, wenn nötig, auch juristisch gegen die Entscheidung vorgehen möchte. Dazu werde man sich „in den nächsten Tagen mit unseren Anwälten, den anderen betroffenen Vereinen und Experten zusammenschließen.“ Noch scheint das letzte Wort in dieser brisanten Angelegenheit also nicht gesprochen zu sein.
VIDEO: Das dramatische Scheitern der Kickers in der Aufstiegsrunde 2019
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Foto: STUGGI.TV