Stadt informiert: Das sind die Corona-Hotspots in Stuttgart
Das Coronavirus hält Stuttgart in Atem. Erstmals bietet eine Studie nun detaillierte Erkenntnisse zum Infektionsverhalten in der Landeshauptstadt. Das Statistische Amt hat hierzu die rund 18.000 Infektionen des ersten Pandemie-Jahres genauer untersucht. Die umfängliche Analyse zeigt, welche Stadtviertel die Corona-Hotspots in Stuttgart sind und welche Milieus besonders von der Pandemie getroffen werden.
Diese Stadtviertel sind Stuttgarts Corona-Hotspots
Die Stadtbezirke Mühlhausen, Feuerbach, Zuffenhausen und Bad Cannstatt sind gemessen an ihrem Einwohneranteil die Corona-Hotspots in Stuttgart. Das geht aus einer Studie des Statistischen Amts hervor, bei der rund 18.000 Corona-Infektionen im Zeitraum von März 2020 bis März 2021 im Stuttgarter Stadtgebiet ausgewertet wurden. Einen überdurchschnittlichen Anteil der Corona-Fälle weisen vor allem die strukturschwächeren Bezirke im Stadtgebiet auf. Die Stadtbezirke Sillenbuch, Möhringen, Vaihingen, Süd und West verzeichnen laut der Studienergebnisse hingegen einen unterdurchschnittlichen Anteil bei den Infektionszahlen.
Sozial Schwächere sind von Corona besonders betroffen
Die Corona-Hotspots offenbaren bereits eine Tendenz darüber, welche Bevölkerungsgruppen von Corona besonders betroffen sind. Die Unterschiede basieren vor allem auf sozialen Gründen. In Gebieten mit einem erhöhten Anteil an Nicht-EU-Ausländern an der Gesamtbevölkerung ist so beispielsweise ein erhöhtes Infektionsgeschehen vorzufinden. Gleiches gilt für Stadtviertel mit einem erhöhten Anteil an städtischen BonusCard-Inhabern. Hier sind häufig Flüchtlingsunterkünfte und größere Pflegeheime vorzufinden. Dort leben Menschen tendenziell eher auf engem Raum. Weniger betroffen sind hingegen z.B. Stadtviertel, in denen es viele Einpersonenhaushalte gibt.
Stadt prüft Einsatz von mobilen Impfteams
„Ein Blick zurück auf die erste und zweite Welle. Wir haben ein Muster erkannt. Die heute vorgestellten Ergebnisse zeigen, in welchen Stadtbezirken die Ansteckungsgefahr größer ist“, erklärt Stefan Ehehalt, Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamtes. Basierend auf diesen Erkenntnissen will die Stadt nun weiter gegen das Coronavirus vorgehen. Stuttgarts Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann kündigt weitere Maßnahmen an: „Wir werden gezielt mit Impfkampagnen verstärkt in die jeweiligen Stadtteile gehen.“ Dabei gehe es um eine konkrete und persönliche Ansprache „von vertrauten Personen vor Ort“. Ob auch mobile Impfteams in besonders betroffene Stadtbezirke geschickt werden können, ist noch offen.
VIDEO: Gesundheitsamt-Chef Stefan Ehehalt im Interview – „Ansteckungsgefahr in Stuttgart beunruhigend“
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