Der Döner ist für viele mittlerweile zu einem Teil der Esskultur geworden. In der "Neuen Dönastie" in der Stuttgarter Kronenstraße wurde dieses Konzept jetzt höchst modern erweitert. Die Bestellung läuft über ein digitales Terminal, der Döner selbst schmeckt wie neu erfunden. Unsere Redakteurin Janina Bytzek hat sich im Food-Check an die neuen Kreationen gewagt.
„Döner wie noch nie“
Wo geht man hin, wenn man in der Stadt unterwegs ist und schnell etwas Sättigendes braucht? Genau, zur nächsten Imbissbude. Seit Januar 2019 gibt es in der Stuttgarter City ein etwas anderes Döner-Restaurant, genannt die „Neue Dönastie“. Inhaber Daniel Reiter aus Karlsruhe setzte seine Vision vom „Döner wie noch nie“ bereits 2016 mit einer Filiale in Tübingen um. Im Mittelpunkt stehen soll dabei der Kunde, dessen Bedürfnisse durch ausgefallene Rezepte und frische, regionale Lebensmittel befriedigt werden sollen, ohne dass der schnelle Imbisscharakter verloren geht.
Die Location: Mitten in der City
Die Filiale befindet sich ganz in der Nähe des Stuttgarter Hauptbahnhofs und ist dementsprechend auch für Kunden auf der Durchreise leicht zu erreichen. Wenn man den Laden betritt, fällt eines direkt ins Auge – es gibt keine Sitzplätze, sondern nur drei lange Bänke mit ca. 30 Stehplätzen. Das Konzept scheint also auch auf Laufkundschaft ausgelegt zu sein. Für ein gemütliches Gespräch beim Mittagessen eignet sich die Location also nicht.
Hier findet ihr die Neue Dönastie:
Adresse: Kronenstraße 19, 70173 Stuttgart
Öffnungszeiten: Mo – Fr: 11 – 20:30 Uhr, Sa: 12 – 20:30 Uhr
Der Service: Minutengenaues Timing
Nicht nur das Döner-Rezept wurde überarbeitet, sondern auch der Bestellvorgang ist auf Effizienz ausgelegt. Das digitale Serviceterminal ersetzt das Gespräch mit dem Service-Mitarbeiter: Hier kann man entweder zwischen den verschiedenen Kreationen wählen, oder sich seinen persönlichen Döner zusammenstellen, was die Entscheidung durch die riesige Auswahl an Zutaten noch schwieriger werden lässt. Hat man sich für ein Rezept entschieden, kann der Bestellstatus via Nummer auf dem Kassenbon an einem Bildschirm über der Theke auf die Minute genau verfolgt werden.
Der Geschmack: Der Döner 2.0
In der neuen Dönastie kann man generell zwischen Kombinationen im Fladenbrot, im Yufka oder in Form eines Salats wählen. Die Fleischvariante umfasst entweder Hähnchen oder Kalbsfleisch. Außerdem stehen auch ein vegetarischer und zwei vegane Döner zur Auswahl. Wir haben uns für den „stillen Genießer“ mit Hähnchen sowie den veganen „vitalen Gourmet“ mit Seitan entschieden. Die klassische Variante des Döners kann man hier jedenfalls nicht erwarten: Alle Rezepte werden dominiert von viel frischem und regionalem Gemüse wie Rucola, Kohlrabi und Karotten oder auch Trend-Foods wie Avocado oder Couscous und den – zugegebenermaßen zunächst gewöhnungsbedürftigen – Trockenfrüchten. Äußerlich ist der „Döner 2.0“ zwar nicht mehr wirklich als solcher erkennbar, die Frische und Kombination der Zutaten bringt ihn allerdings auf ein neues geschmackliches Level, welches eher an einen Wrap erinnert. Nur das Fladenbrot wahrt die optische Fassade.
Die Preise: hohe Ansprüche, hohe Preise
Eins wird nach dem Besuch in der neuen Dönastie klar: Regionalität und frische Zutaten bestimmen den Geschmack. Wer eher auf der Suche nach einer leichteren, gesunden Alternative ist, ist hier goldrichtig. Das typische Dönerbuden-Publikum wird damit allerdings kaum erreicht werden, da die Preise für einen Döner zwischen 6,00€ und satten 9,20€ liegen. Wer an ein Studenten-Budget gebunden ist, wird sich also gut überlegen, ob es sich lohnt, für Regionalität und Nachhaltigkeit einmal mehr auszugeben.
Jetzt wird es ernst: Die Punktevergabe für die „Neue Dönastie“
- Location = 3
- Service = 4,5
- Geschmack = 3,5
- Preis/Leistung = 2,5
Gesamtpunktzahl: 3,4 von 5 Punkten
Foto: STUGGI.TV