Machtkampf beim VfB: Hitzlsperger will neuer Präsident werden
Thomas Hitzlsperger will neuer VfB-Präsident werden. Das gab der ehemalige Mittelfeldspieler gestern bekannt. Damit sorgt der Vorstandschef der AG für einen Paukenschlag. Bei der Wahl am 18. März wird es nun aller Voraussicht nach zum Duell zwischen Hitzlsperger und dem aktuellen VfB-Präsidenten Claus Vogt kommen.
Hitzlsperger strebt Doppelfunktion an
Thomas Hitzlsperger hat seinen Hut für die Präsidentschaftswahl beim VfB Stuttgart in den Ring geworfen und strebt eine Doppelfunktion beim Club aus Bad Cannstatt an. Sollte der ehemalige Mittelfeldspieler das Rennen um die Präsidentschaft gewinnen, wäre er gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der VfB-AG als auch Präsident. Diese Doppelfunktion wäre wohl dann möglich, wenn Hitzlsperger, anders wie der derzeitige Clubchef Claus Vogt, nicht auch noch Aufsichtsratzvorsitzender der AG wäre. Die Bewerbung Hitlzspergers kommt dabei durchaus überraschend und leitet einen offenen Machtkampf mit dem aktuellen Präsidenten Claus Vogt ein. „Ein tiefer Riss geht durch unseren Club. Dieser Riss gefährdet alles, worauf wir zu Recht solz sind“, erklärte Hitzlsperger. „Der Riss verläuft zwischen unserem Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden Claus Vogt auf der einen Seite und dem gesamten Vorstand der AG und zahlreichen Gremienmitgliedern aus Präsidium, Aufsichtsrat und Vereinsbeirat sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der anderen Seite“, so Hitzlsperger weiter. „Wir sind auf dem Weg kaputtzumachen, was wir in den letzten zwölf Monaten erreicht haben! Meine Kandidatur soll ein Ausweg aus dieser Lage sein“, begründete Hitzlsperger seine Bewerbung.
Hitzlsperger attackiert Vogt scharf
Seine Bewerbung untermauerte Hitzlsperger mit Angriffen auf seinen Kontrahenten und den aktuellen Amtsinhaber Claus Vogt und wirft diesem Versäumnisse und Fehler vor. So kritisiert Hitzlsperger beispielsweise Vogts Umgang mit der Datenaffäre im Club: „Es war und ist richtig, diese Vorgänge extern und kritisch untersuchen zu lassen. „Die Art und Weise, wie Vogt dies getan habe, sei jedoch falsch gewesen. „Mit der Autorität der Ämter als Präsident und Chef des Aufsichtsrats hat Claus Vogt jedoch eine Beauftragung ohne Ausschreibung, ohne Kostenschätzung und ohne Projektplan durchgedrückt und bei der Projektleitung die nötige Sorgfalt, Kompetenz und Abstimmung vermissen lassen. Die unkontrolliert ausufernden Kosten führten dazu, dass die AG den Verein unterstützen muss, um ihn vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren“, so Hitzlspergers Anschuldigung. Außerdem kritisiert der AG-Chef, dass Vogt die Schwaben kaum weitergebracht habe: „Claus Vogt ist mit Zielen und Vorstellungen angetreten, die uns allen wichtig sind. Ein Jahr später ist so gut wie nichts davon umgesetzt. Seien es neue Formen des Fandialogs, die Weiterentwicklung des Breitensportangebots, das Mittelstandbündnis, der Expertenrat oder die Frage, wie wir den VfB Stuttgart über sein Kerngeschäft Bundesliga-Fußball hinaus gesellschaftlich positionieren und verankern wollen: Bei keinem dieser Themen, bei denen der Präsident die Führung übernommen hat, gibt es erkennbare Fortschritte.“ Bezogen auf die Risiken, die eine solche Auseinandersetzung im Verein habe, wählte Hitzlsperger drastische Worte, um seine Bewerbung zu rechtfertigen: „Einige werden sagen: Typisch VfB, kaum läuft es mal, fallen sie übereinander her. Aber ein Kratzer ist besser als ein Totalschaden.“
Am 18. März kommt es zur Wahl
Wer neuer Präsident werden wird, entscheidet sich bei der nächsten Mitgliederversammlung am 18. März 2021. Die Frist für mögliche Bewerbungen ist bereits am 18. Dezember verstrichen. Neben Hitzlsperger und Amtsinhaber Vogt haben Unternehmer Volker Zeh und Friedhild Miller, vielen Stuttgarterinnen und Stuttgartern aus dem OB-Wahlkampf bekannt, ihre Bewerbungsunterlagen fristgerecht eingereicht. Der Vereinsbeirat entscheidet nun, welche zwei Kandidaten zur Wahl gestellt werden und von den Mitgliedern am 18. März gewählt werden können.
VIDEO: Das sagte Hitzlsperger bei seiner Vorstellung als Vorstandsvorsitzender
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Foto: STUGGI.TV