Fotogalerie: Zwei Brillenbären in Wilhelma eingezogen
Ruhig geworden war es auf der Bärenanlage der Wilhelma in Stuttgart. Schlagartig ist das jetzt anders: Zwei Neuankömmlinge haben die frisch renovierte Landschaft in Besitz genommen. Im Moment erkunden die beiden Brillenbären ihr neues zu Hause.
Die beiden Brillenbären kommen aus dem Frankfurter Zoo
Die Wilhelma hat Zuwachs bekommen: Aus dem Zoo Frankfurt sind die zwei Brillenbären Cashu und Suyana nach Stuttgart umgezogen. Von den beiden Bärendamen zeigte die erfahrene 18-jährige Cashu gleich Forscherdrang und erkundete das Gelände Pfote um Pfote. Die dreijährige Tochter Suyana schaute dagegen zunächst lieber aus sicherer Entfernung zu, wie ihre Mutter das „Neuland“ betrat. Kurz darauf folgte sie jedoch deren Beispiel und schaute sich selbst vorsichtig im neuen Gehege um. Die Eingewöhnungsphase ist inzwischen aber vorüber. Wandern und Klettern, Baden und Fischen sind jetzt angesagt. So viel Aktivität war auf dem Bärenhügel lange nicht mehr zu beobachten. „Es macht Spaß zu sehen, wie aktiv sie das Gelände nutzen“, sagt Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. „Das ist spannend für die Tiere und für die Besucher attraktiv.“ Wasser, Land und Höhe sind bei den Brillenbären gleichermaßen beliebt.
Action auf dem Bärenhügel
Bisher war die Gesamtanlage aus drei Gehegen aufgeteilt für Brillenbären und Syrische Braunbären. Nachdem der letzte Bewohner im November in hohem Alter gestorben war, hat die Wilhelma das ganze Terrain den Brillenbären zugeschlagen. „Weil sie im Bestand bedroht sind, möchten wir die Brillenbären stärker fördern“, erklärt Kölpin. Dafür wurde die gesamte Anlage renoviert und neu hergerichtet. Denn Brillenbären lieben es, zu klettern und in der Höhe zu schlafen. So entstanden verschiedene Kletterareale mit mehreren hohen Bäumen. Unterstände wurden gebaut, so dass die Bären aussuchen können, ob sie auf deren Dächern in der Sonne liegen möchten oder sich darunter im Schatten ausruhen. Als Sonderkonstruktion gibt es einen „Rüttelbaum“ mit allerlei Leckereien wie Nüssen oder Früchten. „Mich freut, dass die vielen Möglichkeiten bei Cashu und Suyana super ankommen“, sagt die Raubtier-Kuratorin Ulrike Rademacher. „Wir haben beobachtet, wie sie schon versuchen, Fische zu fangen, und in die Spitze des zehn Meter hohen Kletterbaums kraxeln“.
Brillenbären in der Natur bedroht
Der Brillenbär wird auch Andenbär genannt. Denn ursprünglich lebt dieses größte Raubtier Südamerikas in dem Gebirgszug von Venezuela bis Argentinien auf Höhen zwischen 200 und 4000 Metern Höhe. Er mag die Nebelwälder dort. Geschickt klettert er trotz seiner behäbigen Gestalt die Stämme hinauf. In der Natur geht der Bestand der Brillenbären beständig zurück. Ihr Lebensraum zerfällt in immer kleinere Parzellen, weil besonders der Landbedarf für die Rinderhaltung zu immer weiteren Waldrodungen führt. Deshalb fördert die Wilhelma seit 2020 eine Artenschutz-Organisation in Ecuador, um dort das Habitat der Brillenbären zu erhalten. In den geförderten Reservaten werden regelmäßig Brillenbären beobachtet, die dort auch Nachwuchs bekommen.
Besuch in der Wilhelma mit negativem Schnelltest möglich
Der Besuch der Wilhelma ist momentan nur unter strengen Auflagen möglich. So muss man beispielsweise einen tagesaktuellen negativen Schnelltest vorweisen und während des gesamten Besuches eine FFP2-Maske tragen. Außerdem sind bis auf Weiteres nur die Außenanlagen geöffnet. Als Ausgleich sind die Tickets günstiger. Durch die stark gesunkene Inzidenz in Stuttgart könnten aber schon nächste Woche weitere Lockerungen folgen. Dann kann vielleicht auch das Angebot der Wilhelma wieder erweitert werden.
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VIDEO: Winter 2019 – so strahlte die Wilhelma vor der Pandemie
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Fotos: Wilhelma Stuttgart