Reaktion auf Ausschreitungen: OB Nopper fordert Aufhebung der Gastro-Sperrstunde
"Die Sau auf Kosten anderer rauszulassen, geht nicht": Nach den Auseinandersetzungen am Schlossplatz vom vergangenen Samstagabend fordert Oberbürgermeister Frank Nopper nun eine Verschiebung der Gastronomie-Sperrstunde in der Landeshauptstadt. So sollen Menschenansammlungen und Alkoholkonsum im öffentlichen Raum vermieden werden.
Gastronomie soll länger geöffnet bleiben
Nach den Randalen in der Nacht auf Samstag am Schlossplatz richtet Oberbürgermeister Frank Nopper eine Forderung an das Land Baden-Württemberg: Die Gastronomie-Sperrstunde in der Landeshauptstadt soll auf 23 Uhr verschoben werden. Damit soll der Alkoholkonsum in einem kontrollierteren Rahmen stattfinden können.“Der Wirt erhebt Daten und kontrolliert den Ausschank. Ruhigeres Publikum verlässt wegen der Schließzeit die Stadt schon um neun. Wer bleibt, bringt den Alkohol selbst mit und dabei verlieren offenbar allzu viele die Kontrolle“, so Noppers Begründung am Montagabend.
Gemeinsame Sache in mehreren Städten in BW
Auch in anderen Städten in der Region war es am Wochenende zu Verstößen gegen die Corona-Verordnung und Menschenansammlungen gekommen. Daher fordern Frank Nopper und die Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD, Esslingen), Boris Palmer (Grüne, Tübingen) und Richard Arnold (CDU, Schwäbisch Gmünd) vom Land zusätzlich mehr Polizeipräsenz in den Städten. Die Landesregierung solle bis zum kommenden Wochenende handeln, um derartige Vorfälle schnellstmöglich zu vermeiden.
„Die Sau auf Kosten anderer rauszulassen, geht nicht“
Bei einer weiteren Sache sind sich die Oberbürgermeister einig. Die Ausschreitungen vom Wochenende sind zu verurteilen. „Wir alle haben den Freiheitsentzug des letzten Jahres gespürt, aber Freiheit heißt auch Verantwortung. Jetzt so die Sau auf Kosten anderer raus zu lassen, das geht einfach nicht.“ Noch am Sonntagabend hatte die Stuttgarter Stadtverwaltung den Vorschlag eines Verweilverbots an bestimmten öffentlichen Plätzen in den Ring geworfen. Dieses solle als Maßnahmen gegen die Menschenansammlungen und das Gewaltpotential in der Stadt dienen. Aktuell muss ein solches Verbot allerdings noch auf rechtlicher Ebene geprüft werden.
VIDEO: Rund 500 Jugendliche bei Randalen in Stuttgart am Samstag
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Foto: STUGGI.TV