American Football: Rassismus-Eklat bei den Stuttgart Surge

Die neu gegründete European League of Football hat mit einem Rassismus-Eklat zu kämpfen. Im Spiel gegen Frankfurt Galaxy lässt sich Stuttgarts Quarterback Jacob Wright zu einer rassistischen Entgleisung hinreißen. Team und Liga greifen durch.

Surge-Quarterback Jacob Wright mit rassistischer Entgleisung

Die 20:42 Niederlage der Football-Mannschaft Stuttgart Surge gegen Frankfurt Galaxy wurde am vergangenen Sonntag zur Nebensache. In der zweiten Woche der neuen European League of Football ist es im Spiel der Mannschaften aus Stuttgart und Frankfurt zu einem rassistischen Eklat gekommen. Stuttgarts Quarterback Jacob Wright ließ sich gegenüber dem Frankfurter Kadel King zu der Beleidigung „Black Pussy“ hinreißen. Der US-Amerikaner Wright wurde daraufhin von den Schiedsrichtern zunächst wegen unsportlichem Verhalten vom Spiel ausgeschlossen. Nach einigen Diskussionen wurde die Strafe jedoch zurückgenommen und Wright konnte das Spiel beenden.

Unverständnis für Schiedsrichterentscheidung

Dass Stuttgarts Spielmacher auch nach seiner rassistischen Entgleisung weitermachen durfte, stößt auf Unverständnis. „Wir haben den Sieg geholt, aber die ELF muss etwas gegen die rassistischen Beleidigungen machen. Dass man mich vor den Schiedsrichtern ‚Black Pussy‘ nennen und weiterspielen darf, ist widerlich“, äußerte sich King nach dem Spiel auf Instagram. Sowohl das Team der Stuttgart Surge und die Liga selbst standen in der Folge unter Druck, Klarheit zu schaffen und gegen das Verhalten des Stuttgarter Quarterbacks vorzugehen. Die Entscheidung zu ihrem Spieler verkündete Stuttgart Surge dann am Montagnachmittag.

Surge feuern Wright – Liga sperrt Spielmacher die gesamte Saison

In einer Pressemitteilung erklärte das Team, man habe sich mit sofortiger Wirkung von Jacob Wright getrennt. Der US-Amerikaner werde im weiteren Verlauf der Saison nicht mehr für das Team auflaufen. „Wir haben uns nach dem Spiel am Sonntag die Zeit genommen, um den Vorfall in Ruhe aufzuarbeiten und mit allen Beteiligten zu sprechen. Bei Stuttgart Surge ist kein Platz für irgendeine Form von Rassismus. Jacob Wright hat sich zu Beleidigungen hinreißen lassen, die wir nicht tolerieren“, äußert sich der General Manager von Stuttgart Surge, Timo Franke. Auch die European League of Football reagierte und hat Wright für die komplette Saison 2021 gesperrt. Somit kann der Quarterback auch für kein anderes Team auflaufen. „Es besteht kein Zweifel daran, dass sich die Vorfälle so zugetragen haben. Daher haben wir die Entscheidung getroffen, mit aller Konsequenz und Härte vorzugehen“, äußert sich Ligachef Patrick Esume.

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Foto: Steffen Schmitz