Kino-Aus im Metropol rückt näher – Alternativen für Boulderhalle vom Tisch
Es hatte sich abgezeichnet: Das Kino-Aus im beliebten Metropol-Gebäude rückt näher. Die von Stuttgarts OB Frank Nopper ins Spiel gebrachten Alternativvorschläge für die Nutzung der geplanten Boulderhalle lehnte der Betreiber ab. Nach Informationen unseres Onlinesenders sind die Bedingungen und der Mietvertrag für das Metropol-Gebäude so attraktiv, dass kein anderer Standort überzeugen konnte. Laut der Stuttgarter Zeitung liegt dem Rathaus mittlerweile ein Bauantrag für eine Boulderhalle im Metropol-Gebäude vor.
Rettung des Metropol-Kinos wohl gescheitert
Lange haben die Stadt und viele Stuttgarter Bürger für den Erhalt des Metropol-Kinos und die weitere kulturelle Nutzung gekämpft. Nun scheint sich diese Hoffnung aber zu zerschlagen. Trotz der komplizierten Ausgangslage versuchte die Stadtverwaltung in den letzten Wochen, einen anderen Standort zum Bouldern zu finden. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper hatte die Rettung des Metropols sogar zur Chefsache gemacht. „Wir haben dann eine Chance, wenn wir den Betreibern der Boulderhalle eine gute Alternative anbieten können“, sagte OB Nopper schon am 5. März im Interview bei STUGGI.TV. Allerdings sind die Bedingungen und der Mietvertrag für das Metropol-Gebäude so attraktiv, dass die Betreiber „Element Boulders“ kein anderer Standort überzeugen konnte. Fabian Hellbusch, Sprecher der Eigentümer, geht von einer Übergabe an die Betreiber im Frühherbst aus.
Rockenbauch: „Gespräche und Symbolpolitik reichen nicht“
„Das ist natürlich dramatisch“, sagt der SÖS-Fraktionsvorsitzende Hannes Rockenbauch gegenüber unserem Onlinesender. „Eine Boulderhalle ist schwer vorstellbar in solch einem kulturellen Gebäude.“ Er fordert die Stadt auf, bei der Denkmalschutzprüfung gründlich zu sein und nicht klein beizugeben. Gleichzeitig hat er weiteren Protestaktionen seine Unterstützung zugesagt: Man müsse den „Druck erhöhen, dass die Vermieter überlegen, was für die Stadt am besten wäre“. Auch Oberbürgermeister Frank Nopper sieht Rockenbauch weiterhin in der Verantwortung. „Es reicht nicht, etwas zur Chefsache zu machen. Am Ende zählen Resultate“, so Rockenbauch. „Gespräche und Symbolpolitik reichen nicht.“ Die Stadt müsse „um die zentralen Gebäude in der Innenstadt kämpfen.“
Stadt liegt Bauantrag für Boulderhalle vor
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Alexander Kotz, bedauert, dass die Suche nach Alternativen gescheitert ist. „Das Metropol ist ein Institution mit seiner Historie und Geschichte.“, so Kotz. Es sei jedoch von Anfang an klar gewesen, dass die „Suche nach Alternativen schwierig wird“. Kotz macht jedoch auch klar: „Solange der Eigentümer gegen nichts verstößt, kann man es auch leider nicht ändern.“ Dem Rathaus liegt mittlerweile ein Bauantrag für die Boulderhalle im Metropol-Gebäude vor. Nun soll die Denkmalschutzbehörde prüfen, ob der Umbau zulässig ist. Im Bauantrag soll jedoch alles dafür getan werden, dass am Gebäude selbst keine wesentlichen Änderungen vorgenommen werden. Der Ausgang des Prüfungsverfahrens sei laut Stadt völlig offen.
VIDEO: Am 12. März hatten noch viele Bürger für den Erhalt des Metropol-Kinos demonstriert
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Foto: STUGGI.TV