Eigene Töpfer-Firma „Filay Pottery“ gegründet: 19-Jährige trotzt dem Zeitgeist
Die 19-jährige Fiona Lüling aus Stuttgart-Plieningen trotzt dem Zeitgeist: Sie hat ihr eigenes Töpfer-Business gegründet und bietet nun auch Kurse an. "Ich bin ein One-Woman-Business", sagt Lüling. Mit ihrer Marke möchte die Stuttgarterin das traditionelle Töpfer-Handwerk wieder näher an die Menschen bringen.
Selbst den Ton angeben
Der Geruch von nassem Ton liegt in der Luft, die Finger gleiten geschmeidig über die noch unbearbeitete Oberfläche und beginnen aus dem rohen Stück Ton eine Tasse zu formen. Diese Arbeit ist für Fiona Lüling inzwischen Alltag. Anfang des Jahres 2021 hat sich die 19-Jährige selbstständig gemacht. Ihrem eigenen Töpfer-Business hat Lüling den Namen „Filay Pottery“ gegeben. Entstanden ist die Liebe zum Töpfern an Weihnachten. Hier hatte Fiona Lüling ihren Liebsten jeweils eine Tasse getöpfert. Die Arbeit machte ihr direkt Spaß, die Reaktionen aus dem Umfeld waren positiv. So entstand der Plan, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die Herausforderung des Ganzen hat Fiona Lüling nicht abgeschreckt, denn „wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann ziehe ich das auch immer durch.“
Traditionelles Handwerk in der heutigen modernen Welt
Töpferei, also die Herstellung von Keramik, bedeutet viel Geduld und Konzentration. Eine Tasse aus der Produktion kostet 28 Euro, eine Vase 40 Euro. „Im ersten Moment klingt das viel. Das ist eine Menge Geld“, sagt Lüling. Jedoch stecke in den Produktion sehr viel investierte Zeit und daher seien die Preise auch gerechtfertigt. In Zeiten, in denen Jugendliche lieber Influencer werden wollen, als ein traditionelles Handwerk zu übernehmen, wirkt Lüling wie eine Exotin. Dennoch schafft sie es, die Tradition mit der Modernität zu verknüpfen: Angefangen bei speziellen Formen ihrer Produkte über Statement-Motive bis hin zu ihrer Präsentation auf Social Media wie Instagram und Tiktok.
Mit „Filay Pottery“ selbst Schwung in die Töpferscheibe bringen
Es mag sein, dass Töpfern nicht das Erste ist, was einem als Zeitvertreib einfällt. Aus diesem Grund ist es Fiona Lüling auch wichtig, anderen Menschen das Arbeiten mit Ton nahezubringen. Ihre ersten Kurse haben im „Vida Mia“-Store in Plieningen stattgefunden. Infos zu ihren Kursen und vielem mehr, kann man ihrer Instagram-Seite unter @filaypottery finden. Die Erfahrung beschreibt sie als „total aufregend, aber auch total schön“. Stattfinden sollen ihre Kurse immer in einem Rahmen von ungefähr zehn Personen, so dass jedem Teilnehmer genug Zeit geschenkt werden kann. Preislich liegt die Teilnahmegebühr bei etwa 35 Euro. Und wer weiß, vielleicht lohnt es sich ja, die Hände schmutzig zu machen und neue Erfahrungen zu sammeln. Schließlich existiert dieses Handwerk bereits seit tausenden von Jahren und die Endprodukte sind Teile unseres Alltags.
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