Nun ist es offiziell: Die Stuttgarter Oper soll saniert und erweitert werden. Das Projekt hatte in der Vergangenheit aufgrund der hohen Kosten zu hitzigen Debatten in der Stadt geführt. Der Stuttgarter Gemeinderat hat dem umstrittenen Vorhaben am Mittwochabend nun zugestimmt.
Gemeinderat setzt Startschuss für Opernsanierung
Nach insgesamt siebenjähriger Diskussion ist es nun amtlich: Die Württembergischen Staatstheater in Stuttgart bekommen eine Sanierung und Erweiterung. Dafür steht der Stadt ein Budget von 13,5 Millionen Euro zur Verfügung. Konkret soll das historische Littmann-Opernhaus saniert und eine neue vollfunktionsfähige Kreuzbühne eingebaut werden. Auch das Verwaltungsgebäude und das Kulissenlager bei der Zuckerfabrik in Bad Cannstatt sollen erweitert werden.
Bürgermeister Mayer: Investition hilft Stuttgarts „Anziehungskraft“
Die Stadt Stuttgart begründet das Vorhaben unter anderem mit Brandschutzmängeln, schlechter technischer Ausstattung und zu wenig Platz innerhalb der Räumlichkeiten. Unter anderem stamme die Bühnentechnik aus den achtziger Jahren und könne daher mit der technischen Entwicklung nicht mehr mithalten. „Zweifellos eine hohe Investition, aber eine solche, die der Anziehungskraft des Lebens‐, Wirtschafts‐ und Arbeitsraums Stuttgart vielfältig zu Gute kommt“, sagt Stuttgarts Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer. Die letzte Sanierung des 1912 fertiggestellten historischen Operngebäudes liegt 35 Jahre zurück.
Interims-Oper auf dem Areal der Wagenhallen
Für die Zeit der Bauarbeiten soll ein Interimsquartier bei den Stuttgarter Wagenhallen eingerichtet werden. Dafür soll die Planung 2022 beginnen. Oberbürgermeister Frank Nopper kündigte am Mittwoch an, dass die Wagenhallen als Kulturstätte darunter aber nicht leiden würden. „Es ist mir wichtig, dass das Opern-Interim in bestmöglicher Nachbarschaft zu den Künstlerateliers am Nordbahnhof errichtet wird. Ein gutes Miteinander fördert den kulturellen Humus in der Stadt“, so Nopper.
Sanierung soll 2023 beginnen
Mit dem offiziellen Beschluss des Gemeinderats kann jetzt die weitere Planungsphase beginnen. Für das genaue Planungskonzept soll ein Architektur-Wettbewerb ausgeschrieben werden. „Das ist ein guter Tag für den Theaterstandort Baden-Württemberg, für unsere ausgezeichnete Oper und das weltbekannte Stuttgarter Ballett. Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater hat bereits Beschlüsse gefasst, damit jetzt zeitnah wichtige Planungsschritte angegangen werden können“, sagt Kultusministerin Theresia Bauer. Vor Anfang 2023 wird es allerdings keine Sanierungsmaßnahmen geben, da Ausweichoper und -ballett in Stuttgart-Nord erst einmal aufgestellt werden müssen.
VIDEO-UMFRAGE: Das halten die Stuttgarter von einer Sanierung der Stuttgarter Oper
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