„Ein Rückschritt“: Sportvereine kritisieren Testverordnung für Schüler
Das Training in Sportvereinen ist für Schüler ein wichtiger Ausgleich im Alltag. Aktuell dürfen sie aufgrund der regelmäßigen Testungen in den Schulen ohne extra Test im Verein Sport machen. Ab Februar sollen die Schultests jedoch keine Gültigkeit mehr haben. Das sorgt für Unverständnis bei den Sportvereinen.
Regelmäßige Tests in den Schulen reichen bisher aus
Weil Schüler in Baden-Württemberg im Präsenzunterricht sowieso zweimal pro Woche getestet werden, gelten sie bisher in öffentlichen Bereichen als getestet – auch für das Training im Sportverein. Dabei reicht schon der Schülerausweis, ein Zeugnis oder eine Schulbescheinigung als Nachweis. Schüler erhalten damit grundsätzlich Zutritt zu Sportstätten, sowohl im Freien und in der Halle, und das in allen vier Pandemiestufen. Mit dieser Regelung können bisher auch ungeimpfte Schüler am Sport teilnehmen. Den Kindern und Jugendlichen soll der Zugang zu Sportangeboten, nicht zuletzt wegen der sozialen Rolle des Sports, ermöglicht werden.
Schultests gelten nur noch bis 31. Januar 2022
Nach der Vorgabe der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg sollen für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren die Schultests ab dem 1. Februar keine Gültigkeit mehr für den Sportverein haben. Das sorgt sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Sportvereinen für große Unruhe. Elvira Menzer-Haasis, Präsidentin des Landessportverbandes Baden-Württemberg, wendet sich deshalb mit der eindringlichen Bitte an die Landesregierung, eine Lösung für diese Thematik herbeizuführen. „Wir gehen davon aus, wenn Kinder und Jugendliche morgens in die Schule gehen dürfen, dass sie abends auch zum Training in den Sportverein gehen können“, sagt Menzer-Haasis und verweist dabei auf die wissenschaftlich belegten positiven Wirkungen von Sport und Bewegung auf die psychische und physische Gesundheit.
Sportkreis Stuttgart: „Das ist ein Rückschritt“
Der Präsident des Sportkreis Stuttgart, Fred-Jürgen Stradinger, vermutet, dass mit der Maßnahme die Impfquote erhöht werden soll und sich auch die 12- bis 17-Jährigen impfen lassen sollen. „Es sorgt für Verwirrung und Unverständnis, dass Schüler in die Schule können, aber im gleichen Zug nicht in den Sportverein. Das ist ein Rückschritt“, sagt Stradinger gegenüber unserem Onlinesender. Gleichzeitig hat er aber auch Verständnis dafür, dass die Impfquote erhöht werden soll. Jedoch müsse ein Übergang gefunden werden. „Man muss überzeugen für die Impfung, nicht so den Druck erhöhen“, sagt der Sportkreis-Präsident. Dies brauche aber mehr Zeit, daher sollten die aktuellen Regelungen bis in den Sommer verlängert werden. Es sei ein großer Aufwand für Trainer und Betreuer, die Nachweise immer zu überprüfen. „Sport ist ein wichtiger Grundpfeiler für Kinder und Jugendliche in der Entwicklung“, so Stradinger. Das dürfe nicht wieder eingeschränkt werden.
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