Stuttgarter „Schräglage“: Wie die Clubszene unter den Schließungen leidet
Es war ein kurzer Spaß für das Stuttgarter Nachtleben im letzten Jahr: Nachdem die Clubs im August wieder unter Auflagen öffnen durften, mussten sie Anfang Dezember schon wieder schließen. Wie die Clubbesitzer unter den Schließungen in der Pandemie leiden.
Stuttgarter Clubs auf dünnem Eis
Wenn die Stuttgarter Clubs auch in den kommenden Monaten geschlossen bleiben werden, könnte es für einige Locations eng werden – da ist sich die Stuttgarter Clubszene einig. Daniel Bausch, auch bekannt als „DJ Diversion“, betreibt den Stuttgarter Club „Schräglage“. Noch ist die Hip-Hop-Location nicht der Pandemie zum Opfer gefallen. Finanziell geht man aber auch hier auf dünnem Eis. „Aktuell ist es eher Verlust als Gewinn“, berichtet Bausch. Auch Club Kollektiv Stuttgart prangert einen mangelnden sozialen Ausgleich durch die geschlossenen Clubs an (mehr Infos dazu hier). Zwar kann Daniel Bausch die Schließungen angesichts der Corona-Lage nachvollziehen. Dennoch weist der Clubbesitzer darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für Ansteckungen bei privaten Treffen aktuell steigt. „2G plus ist wahrscheinlich sicherer, als wenn die Leute privat feiern gehen.“
Wie lange gehen die Schließungen noch gut?
Die Schräglage betreibt zudem noch das Restaurant Joyce in der Spielbank und das VfB-Clubrestaurant in Bad-Cannstatt. Der Betrieb konnte sich durch den Gastro-Service in der Pandemie also trotz der Club-Schließungen über Wasser halten. Wie lange das allerdings noch so bleibt, ist unsicher. Im Falle von sinkenden Infektionszahlen wünscht sich Bausch eine baldige Öffnung: „Es wird sicher einige Clubs geben, die es nicht schaffen werden. Ich hoffe, dass wir nicht wieder bis August warten müssen.“, sagt Bausch. Bei den aktuell hohen Inzidenzen steht das noch in den Sternen. Die Planungsunsicherheit wird der Clubszene wohl noch eine Weile erhalten bleiben.
Foto: Gordon Koelmel