Fast 90 Jahre lang war die Partitur verschollen, dennoch feiert das Werk in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum: Im Wilhelma Theater soll das Stück "Zaubernacht" von Kurt Weill nun wieder aufgeführt werden und den Raum zum Träumen geben, der in der Pandemie fehlt.
Jubiläum im Wilhelma Theater
Obwohl das Stück also in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiert, kam es noch nicht oft zur Aufführung. Das Notenmaterial war in den 1930er-Jahren verloren gegangen. Das Arte Ensemble Hannover mit der Stuttgarter Produktionsleiterin und Choreografin Nina Kurzeja will nun einen frischen Blick auf dieses Musik-Theater-Tanz-Werk werfen. Die fantasievolle Instrumentation des knapp einstündigen Werkes für ein neunköpfiges Ensemble umfasst Flöte, Fagott, Schlagwerk, Klavier und fünf Streicher.
Lange Zeit verschollen
Kurt Weill komponierte die Kinderpantomime „Zaubernacht“ im Sommer 1922 als Meisterschüler in Ferruccio Busonis Kompositionsklasse an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Die Uraufführung fand am 18. November 1922 im Berliner Theater am Kurfürstendamm statt, der mehrere Vorstellungen folgten. Noch ein zweites Mal wurde das Werk im Dezember 1925 am New Yorker Garrick Theatre inszeniert. 2006 schließlich wurde die Originalpartitur nach dem Verschwinden in einem vergessenen Safe im Keller der Yale University wiederentdeckt.
Darum geht es in „Zaubernacht“
Das Stück handelt von einem Geschwisterpaar, das in seinem Kinderzimmer einschläft. Um Mitternacht erscheint eine Fee die mit ihrem Lied alle Spielzeuge zum Leben erweckt. Damit beginnt eine ganze Reihe von nächtlichen Abenteuern und Tänzen der träumenden Kinder mit ihrem Spielzeug. Beendet wird diese Reise erst, als die Mutter ins Zimmer kommt und die Vorhänge im Kinderzimmer aufzieht. Die Neuinszenierung feiert am 11. März 2022 im historischen Wilhelma Theater in Stuttgart Premiere. Weitere Infos und Tickets gibt es hier.
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Foto: Holger Schneider