Corona-Maßnahmen in BW: Erst mal keine Aussicht auf Lockerungen
Seit Freitag gilt in Baden-Württemberg eine überarbeitete Corona-Verordnung. Angesichts der aktuell hohen Inzidenzen kann man die darin enthaltenen Lockerungen durchaus skeptisch sehen. Ministerpräsident Kretschmann machte heute wenig Hoffnung auf Lockerungen.
Kein Ende der Corona-Maßnahmen vor Ostern
In der öffentlichen Debatte taucht immer wieder der Begriff „Exit-Strategie“ auf, also der Punkt, der das Ende der Pandemie markiert. Experten wie der Virologe und Berater der Bundesregierung Christian Drosten halten ein Ende der Pandemie gegen Ende des Jahres für möglich. Laut dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten ist das vor Ostern aber auf keinen Fall zu erwarten. Das sei unter Anbetracht der aktuellen Lage unangemessen. „Wir brechen jetzt keine Exit-Strategie-Debatte vom Zaun“, sagt Winfried Kretschmann. Wie es angesichts der hohen Inzidenzen ab Mitte Februar weitergehen könnte, lässt Kretschmann noch offen: „Ich schließe gar nichts aus in einer Pandemie.“
Werden die Lockerungen Auswirkungen auf das Gesundheitssystem haben?
Die Rückkehr zur angepassten Alarmstufe I scheint bisher keinen größeren negativen Einfluss auf die Hospitalisierungsinzidenz zu haben. In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Intensivbelegungen in Baden-Württemberg stagniert, am Montagabend (31.1.) lag der Wert bei 274 Fällen. Die Beobachtung der Zahlen auf den Intensivstationen und der Hospitalisierungsrate sei weiterhin der Maßstab. „Wir werden jede Woche schlauer, was das nun wirklich an belastbaren Informationen bedeutet“, sagt der baden-württembergische Ministerpräsident. Kretschmann bleibt somit weiterhin im „Team Vorsicht“: Die Hoffnung auf weitere Lockerungen nimmt der Ministerpräsident den Bürgern erst einmal. Derzeit habe man das vor dem 16. Februar in jedem Fall nicht vor, so Kretschmann. Dann ist die nächste Ministerpräsidentenkonferenz angesetzt.
Club- und Eventszene beklagt Ungerechtigkeiten
In der Club- und Eventszene hatten die neuen Regelungen für Veranstaltungen für Unmut gesorgt: Während Restaurants beispielsweise ohne Sperrstunde geöffnet haben dürfen, müssen Clubs und Bars weiterhin die Türen geschlossen halten. Vereine von Clubbesitzern in Baden-Württemberg fordern eine langfristige Öffnungsperspektive ohne Kapazitätsbeschränkungen und weitere wirtschaftliche Hilfen. Auch Künstler müssen ihre deutschlandweiten Touren aktuell wieder reihenweise absagen, da die unterschiedlichen Zulassungsbeschränkungen für Veranstaltungen nicht miteinander vereinbar sind. Die Verantwortung dafür sieht der Ministerpräsident nicht bei seiner Landesregierung. „Baden-Württemberg hat alles dafür getan, einheitliche Regelungen zu finden. Das ist leider nicht gelungen“, sagt Kretschmann und verweist auf die kommende Ministerpräsidentenkonferenz.
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Foto: STUGGI.TV