Ukrainische Schüler in der Ameisenbergschule: Klasse bekommt Besuch von Ministerin
Nach der Flucht aus ihrer Heimat sollen ukrainische Kinder an den Schulen in Baden-Württemberg integriert werden. In der Ameisenbergschule werden inzwischen knapp 30 Schüler aus der Ukraine betreut. Kultusministerin Theresa Schopper stattete der Schule in Stuttgart-Ost am Vormittag einen Besuch ab, um sich selbst ein Bild davon zu machen.
Schüler aus verschiedenen Klassenstufen gemeinsam im Klassenzimmer
Ein bisschen Normalität: In den Vorbereitungsklassen sollen geflüchtete Kinder in den Schulalltag integriert werden. In der Ameisenbergschule im Stuttgarter Osten gibt es aktuell vier dieser Vorbereitungsklassen. Die ukrainischen Schüler sollen dort vor allem Deutsch lernen und sozialen Anschluss finden. Kultusministerin Theresa Schopper hat die Schule am Montagvormittag besucht. In der besuchten Klasse werden 13 Schüler aus den Klassen fünf bis neun zusammen unterrichtet. Die Lehrerin ist selbst Ukrainerin, lebt aber bereits seit 2018 in Deutschland.
„Es kommen täglich neue dazu“
Rund 8.000 Kinder aus der Ukraine sind inzwischen in Baden-Württemberg eingetroffen. Viele davon besuchen laut Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) auch schon die Schule. In der Ameisenbergschule sind zur Zeit knapp 70 Schüler in den Vorbereitungsklassen. „Da kommen aber täglich neue dazu“, sagt Schulleiterin Katja Conzelmann. Die Schulen in Baden-Württemberg stehen weiter vor großen Aufgaben. Das Land sucht deshalb händeringend nach weiteren Lehrern und Betreuern (STUGGI.TV berichtete).
SPD-Fraktionschef: „Völlig an der Lage vorbei“
Der heutige Besuch von Kultusministerin Theresia Schopper in der Vorbereitungsklasse stößt nicht überall auf Verständnis. SPD-Fraktionschef Andreas Stoch wirft der Kultusministerin gar Verhinderung vor. „Erste ukrainische Lehrpersonen wenden sich von der Idee ab, hier noch zu unterrichten“, sagt Stoch. Lehrpersonen aus der Ukraine bekämen teils keine Arbeitsverträge, weil ihnen Unterlagen ihrer bisherigen Schulen in der Ukraine fehlen würden. „Das ist völlig an der Lage vorbei“, so der SPD-Fraktionschef. Stoch fordert nun unbürokratische Regelungen.
Foto: STUGGI.TV