Forschergruppe der Uni Stuttgart entwickelt Holzmöbel, die sich selbst in Form bringen
Es klingt wie ein Konzept aus der Zukunft: Geschwungene Sitzmöbel, die in einem flachen Karton geliefert werden und sich nach dem Auspacken über Nacht ganz von selbst in Form bringen. Ein Forscherteam der Uni Stuttgart um Laura Kiesewetter hat jedoch genau das entwickelt.
Holzmöbel verändern ihre Form
Einen Tannenzapfen kennt wohl jeder. An so einem Zapfen kann man ganz gut erkennen, wie die Natur unter verschiedenen äußeren Einflüssen arbeitet. Bei schönem Wetter dehnen sich die Zapfen aus, wenn es feucht wird, ziehen sie sich zusammen. Dieses Prinzip macht sich ein Forscherteam der Uni Stuttgart zunutze und entwickelt Holzmöbel, die sich dann von selbst in Form bringen. So soll es zukünftig möglich sein, dass Möbel im flachen Karton geliefert werden und dann quasi über Nacht beispielsweise zu einem geschwungenen Stuhl werden. Einmal geformt, sperren sich die Teile mechanisch und bleiben so stabil.
Baukasten-Möbel bald überflüssig?
Hauptverantwortlich für die Entwicklung der Holzmöbel sind Laura Kiesewetter und Dylan Wood vom Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung an der Stuttgarter Universität. Noch sind die Möbel nicht serienreif, doch das ist letztlich das Ziel der Forschergruppe. Dafür haben Kiesewetter und Wood das Spin-off-Unternehmen „Hylo Tech“ gegründet. So soll die Forschung vorangetrieben werden. Die aktuellen Möbel sind ausnahmslos Einzelstücke und mit Preisen im vierstelligen Bereich sicherlich nicht für jeden eine Option.
Foto: STUGGI.TV