Rückschlag im Titelkampf: Volleyballerinnen des MTV Stuttgart kassieren herben Dämpfer
Zu Hause will es nicht laufen. In der Finalserie um den Deutschen Meistertitel kassieren die Volleyballerinnen des Allianz MTV Stuttgart im dritten Spiel gegen den SC Potsdam eine ärgerliche 2:3-Niederlage. Für die in dieser Saison erfolgsverwöhnten Stuttgarterinnen ein harter Schlag. Das nächste Spiel am Freitag in Potsdam müssen die Mädels nun gewinnen, sonst ist der Titel futsch. Unser Redakteur hat beim heutigen Spiel in der Halle vorbeigeschaut.
Rückschlag im Kampf um den Titel
Das Bier in der Hand, Pommes in der Tüte und jede Menge Krach: Jeder Punkt wird in der ausverkauften Halle ausgelassen bejubelt. Zumindest am Anfang. Ein Wechselbad der Gefühle entwickelt sich in den nächsten gut zweieinhalb Stunden für die 2.251 Fans in der Scharrena in Bad Cannstatt. Das Spiel entwickelt sich zum Krimi, der über die volle Distanz geht. Mit dem besseren Ende für die Gäste aus Potsdam. Die Deutsche Meisterschaft ist damit für die Volleyballerinnen des MTV Stuttgart erstmal wieder in weite Ferne gerückt.
Fehlstart hält Stuttgart nicht auf
Mit Trikot und Fanschal ausgestattet sitzt er auf der Tribüne. Mit klarer Geste zeigt der junge Mann seiner Begleiterin, wie das Spiel hier laufen soll: Mit Mut auf Angriff. Und der Start läuft nach Maß. Schnell gehen die Stuttgarterinnen direkt im ersten Satz mit 3:0 in Führung. Doch das Spiel dreht sich, der SC Potsdam läuft heiß und holt sich den Satz deutlich mit 25:15. Dann aber kommen die Allianz-Frauen in Fahrt. Nach der kleinen Schwächephase gewinnt das Team von Trainer Tore Aleksandersen den zweiten Satz klar mit 25:14.
Spiel entwickelt sich zum Krimi
Danach wird das Spiel enger. Der dritte Satz bleibt lange auf Augenhöhe, am Ende geht er aber mit 25:21 an Potsdam. Auf der Tribüne sieht man nun schon einige lange Gesichter. Kann das hier am Ende noch schiefgehen? Auf dem Feld zeigt sich die belgische Zuspielerin Ilka van de Vyver klar als die emotionale Leaderin und treibt ihr Team und die Zuschauer lautstark an. Und wieder gelingt der Satzausgleich. 25:22 heißt es am Ende des vierten Satzes.
Stuttgart jetzt mit dem Rücken zur Wand
Der letzte Satz muss entscheiden. Und jetzt hält es niemanden mehr auf den Sitzen. Die Spannung wird beinahe greifbar. Doch beim Heimteam läuft nicht mehr viel zusammen. Beim Stand von 14:7 für Potsdam tigert Gäste-Coach Guillermo Naranjo Hernandez an der Seitenlinie entlang. Er traut dem Braten noch nicht so recht. Doch kurz darauf jubelt er. Potsdam verwandelt den Matchball. Drei Siege in der Finalserie reichen zum Titel, Potsdam liegt nun mit 2:1 vorne. Die MTV-Mädels müssen also das nächste Spiel am kommenden Freitag (6.5.) gewinnen, sonst ist die Deutsche Meisterschaft futsch.
„In den entscheidenden Situationen nicht dabei“
Das weiß auch der Stuttgarter Coach Tore Aleksandersen. „Wir machen viel zu viele Eigenfehler, so kannst Du das Spiel nicht gewinnen“, sagt Aleksandersen nach Spielende. Der Ärger ist dem Trainer deutlich anzumerken. „Wir waren in den entscheidenden Situationen nicht dabei“, so sein Fazit. Trotzdem richtet der Norweger den Blick nach vorne. Sollten die Stuttgarterinnen in Potsdam gewinnen, würde am Sonntag (19:15 Uhr) das entscheidende Spiel wieder in Stuttgart stattfinden. Ein Meistertitel wäre der zweite des MTV nach 2019 und würde nach dem Pokalsieg zugleich das erste Double der Vereinsgeschichte bedeuten.
VIDEO: Nicht weit von der Scharrena läuft aktuell noch das Stuttgarter Frühlingsfest light. Fehlen den Besuchern dort die großen Festzelte?
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Foto: STUGGI.TV