Notfallplan der Stadt gefordert: Stuttgarter Jugendorganisationen halten zusammen
Während die Tage zur Zeit Rekordtemperaturen erreichen, denken viele noch längst nicht an die kalten Monate. Durch den drohenden Gasmangel könnte uns aber ein richtiger Bibber-Winter bevorstehen. Die Junge Union Stuttgart fordert daher ein Notfallkonzept der Stadt, um die Menschen zu schützen. Die Jugendorganisationen der SPD und der Grünen befürworten diese Forderung.
Junge Union fordert Notfallkonzept der Stadt
Während das Thermometer derzeit weiter steigt, beschäftigt sich Deutschland bundesweit mit den drohenden Folgen der Gaskrise. Die Junge Union Stuttgart fordert nun die Bereitstellung von Wärmehallen für die Wintermonate. „Angesichts der hohen Energiepreise muss insbesondere für ältere und bedürftige Menschen die Möglichkeit bestehen, Wärmehallen aufsuchen zu können, wenn die warme Wohnung nicht mehr bezahlbar ist“, sagt der JU-Kreisvorsitzende Leonard Rzymann. Weiter fordert die Junge Union von der Stadt aber auch einen Notfallplan für den Sommer zu erarbeiten. So gebe es etwa in anderen Städten das Konzept des „Hitzebusses“, der Menschen einen kühlen Raum, Getränke und andere Stärkungen zur Verfügung stellt. Außerdem seien viele weitere Maßnahmen möglich, wie eine Verbesserung der öffentlichen Brunnen- bzw. Trinkwasserinfrastruktur und das Aufstellen von mobilen Sprühduschen.
Jusos-Sprecherin Berg: „So naiv kann die Stadt nicht sein“
Die Jusos Stuttgart unterstützen die Forderung der jungen Union grundsätzlich. Die Stadt müsse sich um die Menschen kümmern, die sich das Gas dann eventuell nicht mehr leisten können. „So naiv kann die Stadt nicht sein, dass sie sich dazu keine Gedanken macht“, sagt die Sprecherin der Jusos Stuttgart, Anne-Marie Berg. Insgesamt wollen sie aber erstmal abwarten, was die Stadt plant und dies dann aus Jusos-Sicht bewerten. Berg vermutet, dass die Stadt den Landeskrisengipfel am Montag abwarten will. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will am 25. Juli bei einem „Gasgipfel“ mit Kommunen, Wirtschaft und Versorgern Vorkehrungen für die drohende Energiekrise treffen. Verwundert zeigt sich Berg, dass die Junge Union sich nicht an die anderen Jugendorganisationen gewandt hat, um sich gemeinsam etwas zu überlegen. „Da hätten wir uns mit einem größeren Konzept an die Stadt und direkt an den OB wenden können“, so die Jusos-Sprecherin.
Grüne Jugend unterstützt Union-Forderung
Auch die Grüne Jugend Stuttgart äußerte sich auf Nachfrage unseres Onlinesenders. „Wir befürworten die Forderung der Jungen Union“, sagt Alicia Böhm, Sprecherin der Grünen Jugend Stuttgart. Für sie sei es aber wichtig daran zu erinnern, dass solche Maßnahmen zwar notwendig seien, die Bekämpfung der Klimakrise darüber hinaus aber an erster Stelle stehen müsse, um die aktuellen Entwicklungen mittel- bis langfristig eindämmen zu können. „Der Ausbau erneuerbarer Energien, um zukünftig unabhängig von Gas, Öl, Kohle und Atomenergie zu sein, ist unerlässlich“, so Böhm. Dabei sei es wichtig, an die Menschen zu denken, die von der Hitze und steigenden Energiepreisen am stärksten betroffen seien. Die Einführung eines „Hitzebusses“, ähnlich des Kältebusses im Winter, der Menschen Schutz bieten soll, sei da ein erster Schritt. Vor allem aber fordert die Grüne Jugend schnelle und unkomplizierte Konzepte zur Entlastung und Unterstützung der Menschen.
VIDEO: Macht Stuttgart genug für den Klimaschutz?
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Foto: STUGGI.TV