Maßnahmen-Katalog: So möchte die Stadt Stuttgart Energie einsparen
Die Stadt Stuttgart reagiert auf die Gas-Krise und hat nun Maßnahmen beschlossen, um den städtischen Energieverbrauch spürbar zu senken. Vor allem bei der nächtlichen Beleuchtung soll eingespart werden. Auch bei den Schwimmbädern soll reagiert werden. Nach exklusiven Infos unseres Onlinesenders soll aber eine Komplett-Schließung vermieden werden.
Stadt reagiert auf Gas-Krise
Die Landeshauptstadt Stuttgart bereitet sich intensiv auf den drohenden Gasmangel im kommenden Winter vor. Mit einem Maßnahmen-Katalog soll deutlich Energie gespart werden. Vor allem der Energieverbrauch von Stadtverwaltung und städtischen Eigenbetrieben soll gesenkt werden. „In dieser krisenhaften Situation führt leider kein Weg an Energiesparmaßnahmen vorbei“, sagt Oberbürgermeister Frank Nopper. Bereits zum 1. Januar 2022 hat die Stadt den Gasverbrauch der Stadtverwaltung und der städtischen Eigenbetriebe zu 35 Prozent auf biogenes Gas umgestellt und sich damit unabhängiger von Erdgaslieferungen gemacht. Biogenes Gas wird aus Abfall- und Reststoffen, wie etwa Papierabfällen gewonnen.
Was passiert mit den Bädern?
Nach den exklusiven Informationen unseres Onlinesenders möchte Stuttgarts OB Nopper die Komplett-Schließung aller Hallenbäder vermeiden. Für die Schwimmer wäre es nach zwei harten Wintern teils ohne Schwimmmöglichkeit ein Schlag ins Gesicht, sollten sämtliche Einrichtungen aufgrund der Energiekrise schließen. Im besten Fall bleiben alle Bäder geöffnet, wahrscheinlicher ist ein Szenario, in dem einzelne Bäder den Betrieb einstellen. Gestrichen wird in jedem Fall der Warmbadetag. Zudem könnte die bisher geltende Wassertemperatur gesenkt werden. In den Stuttgarter Freibädern gibt es schon keine fossile Beckenwassererwärmung mehr, sondern nur über Solarthermie oder Photovoltaik mit Wärmepumpen.
Weitere Maßnahmen beschlossen
Die Außenbeleuchtung für das Stuttgarter Rathaus ist seit dem 28. Juli 2022 eingestellt worden. Auch an zahlreichen öffentlichen Gebäuden soll die nächtlichen Außenbeleuchtung abgeschaltet werden. Dazu gehören unter anderem das Alte Schloss, die Markthalle, das Stadtpalais, der Tagblattturm sowie der Fernsehturm. Gleiches gilt für Kirchenbauten sowie zahlreiche Brunnen in der Stadt. In den Verwaltungsgebäuden gibt es seit längerer Zeit kein warmes Wasser mehr zum Händewaschen in den Toiletten. „Die stärksten Energieeinsparungen erhoffen wir uns beim Thema Heizen“, sagt Umweltbürgermeister Peter Pätzold. So sollen die städtischen Gebäude in diesem Jahr erst ab dem 1. November dauerhaft beheizt werden.
Schließung städtischer Gebäude zwischen Weihnachten und Dreikönig denkbar
Zu den weiteren Maßnahmen, die noch in der Umsetzung sind, gehört unter anderem das flächendeckende Abschalten der Klimaanlagen in den städtischen Gebäuden. Klimatisiert werden künftig nur noch Gebäude, in denen dies aus medizinischen, betriebstechnischen oder konservatorischen Gründen nötig ist. Eine weitere Einsparung an Energie zieht die Stadtverwaltung durch die Schließung möglichst vieler städtischer Gebäude zwischen Weihnachten und dem 1. Januar bzw. dem 8. Januar 2023 in Erwägung. In dieser Zeit könnte die Raumtemperatur von 19 auf 10 Grad Celsius abgesenkt werden. Ausgenommen von der Schließung wären Notdienste und der Bürgerservice. Ansonsten soll in dieser Zeit verstärkt auf Homeoffice gesetzt werden.
VIDEO: Macht Stuttgart genug für den Klimaschutz?
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