Neue Jugendseelsorger sollen junge Menschen für Kirche begeistern
Nachwuchs für die katholische Kirche: Die St. Nikolaus-Gemeinde hat zwei neue Jugendseelsorger. Dabei haben sich Tabea Maillet und Maximilian Magiera ein schwieriges Ziel gesetzt. Sie wollen junge Menschen wieder mehr für die katholische Kirche begeistern.
Schwere Zeiten für die katholische Kirche
Im Jahr 2021 kehrten so viele Menschen der katholischen Kirche den Rücken wie in keinem Jahr zuvor. Laut Deutscher Bischofskonferenz traten deutschlandweit 359.338 Katholiken aus der Kirche aus. Zu den Aussteigern gehören vor allem jüngere Menschen. Genau diese wollen die beiden neuen Jugendseelsorger Tabea Maillet und Maximilian Magiera wieder für die Kirche begeistern. Am 16. September wurden die neuen Jugendseelsorger das erste Mal im Gottesdienst begrüßt. „Wir wollen das Jugendpastorale Zentrum ´YouCh´ so gestalten, dass Jugendliche sich willkommen und im besten Fall beheimatet fühlen“, sagt Tabea Maillet.
Jugendseelsorger wollen Kirche mitgestalten
Ein großer Kritikpunkt an der katholischen Kirche ist seit langem, dass sie zu weltfern für die heutige Zeit sei. Für den Nachwuchs der katholischen Kirche gilt es, diesen Punkt zu überwinden. „Ich möchte als Jugendseelsorger einen Ort schaffen, an dem die großen Fragen unseres Lebens gestellt werden dürfen“, so Maximilian Magiera. Er wolle bei der Beantwortung dieser Fragen helfen. Ganz besonders toll an seiner neuen Rolle als Jugendseelsorger findet Magiera, dass er die Kirche konkret mitgestalten könne. „Ich kann die jungen Menschen unseres Dekanats in ihren verschiedenen Situationen begleiten“, teilt der Jugendseelsorger mit.
Die Suche nach dem „Mehr“
Die Jugend wieder mehr für die katholische Kirche zu begeistern, ist den beiden Jugendseelsorgern ein sehr wichtiges Anliegen. In Gottesdiensten der katholischen Kirche fehlt von jungen Menschen meist jede Spur. „Klar gibt es einen Wandel. Aber Jugendstudien zeigen, dass junge Menschen auf der Suche sind“, so Maillet. Diese Menschen würden nach dem „Mehr“ suchen, erklärt die 31-Jährige weiter. An diesem Bedürfnis will Maillet ansetzen. „Die Herausforderung dabei ist, die Jugendlichen zu erreichen“, sagt die Jugendseelsorgerin. Sie will den Jugendlichen die Schätze der katholischen Traditionen näherbringen.
Jugendseelsorger wollen bunten Mix an Angeboten schaffen
Um ihr Ziel zu erreichen, wollen Maillet und Magiera einen bunten Mix an Angeboten entwickeln. „In meiner Vorstellung wird es auf jeden Fall einen Raum für spirituelle Erfahrungen geben, ebenso für Gemeinschaft“, so Magiera. Auch ein Raum für die Erfahrungen mit dem eigenen Ich ist geplant. Nach den Bedürfnissen der Jugendlichen wollen die beiden neue Angebote entwickeln. Die bestehenden Angebote sollen außerdem auf den Prüfstand gestellt werden. „Dafür braucht es Zeit, Kreativität und vor allem Begegnung“, sagt Maillet.
Offizielle Vorstellung im Gottesdienst
Am 16. September wurden die beiden das erste Mal in einem Begrüßungsgottesdienst in St. Nikolaus vorgestellt. Diesen feierte der stellvertretende Stadtdekan Michael Heil, der die Jugendarbeit verantwortet. „Es wird den beiden leichtfallen, bald die ersten eigenen Akzente in der Jugendarbeit im Stadtdekanat zu setzen“, sagt Heil. Er erwarte wertvolle Impulse für die Jugendkirche St. Nikolaus und vor allem für die Stuttgarter Jugendlichen, so Heil weiter.
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Foto: Mirian Röcker