Protestaktion: Schwarze Armbinde als Zeichen gegen die Gewalt im Iran
Bei einer bundesweiten Aktion der Heilberufe solidarisieren sich Ärzte und Heilberufler in Deutschland mit den Menschen im Iran. Sie setzen sich für die Menschen dort ein, die für Freiheit und die Menschenrechte einstehen. Als Zeichen der Solidarität tragen alle Beteiligten der Aktion eine schwarze Armbinde am Arbeitsplatz und fordern den Stopp der Gewalt. Die Aktion findet ab heute, den 21. Dezember 2022, jeden Mittwoch statt.
Schwarze Armbinde am Arbeitsplatz
Mit der Aktion wollen sich Ärzte mit den Menschen im Iran solidarisieren und tragen dafür eine schwarze Armbinde am Arbeitsplatz. Hintergrund ist unter anderem der Tod von Mahsa Amini am 16. September 2022. Das iranische Regime geht mit härtesten Mitteln gegen die Protestierenden vor. Inzwischen wurden über 18.000 Menschen verhaftet, die Folter und Vergewaltigung ausgesetzt sind. Darunter befinden sich auch Minderjährige. Deshalb wollen sich Ärzte in Deutschland für die Menschen einsetzen, die im Iran für ihre Freiheit und für die Menschenrechte einstehen.
Starker Zusammenhalt
„Den Zusammenhalt, den wir jetzt erleben, habe ich so noch nie erlebt“, sagt P. Y., Ärztin aus Stuttgart. Es betreffe nicht nur die Ärzte, sondern Menschen aus allen Schichten im Iran. Seit dem Tod von Mahsa Amini bestehe eine große Einheit, die es so noch nie gegeben habe. Deshalb spüre man den Zusammenhalt aktuell umso mehr. Mit der bundesweiten Aktion fordern sie den sofortigen Stopp aller Hinrichtungen, der Gewalt und aller Menschenrechtsverletzungen durch das iranische Regime. „Es wurden ärztliche Kollegen getötet, weil sie die Patienten behandelt haben“, schildert P. Y.
Eine emotionale Karussellfahrt
„Ich führe gerade ein Doppelleben“, erklärt P. Y. Sie gehe zur Arbeit und führe ihr Leben weiter, aber befasse sich in ihrer Freizeit seit drei Monaten mit nichts anderem mehr als den Protesten im Iran. „Es ist eine emotionale Karussellfahrt“, beschreibt P. Y.. Sie habe natürlich auch die Hoffnung, dass die Revolution zu einem Ergebnis führe. Trotzdem sei es sehr schmerzhaft und anstrengend. „Ich würde mir von den Lesern wünschen, dahin zu schauen, die Stimme der Menschen im Iran zu sein und zu bedenken, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist“, sagt P. Y.
VIDEO: Tausende Menschen setzen Lichterbotschaft für die Ukraine (Video vom März 2022)
Video wird nicht angezeigt? Hier klicken.
Foto: Privat