Denkmalpflege: Land möchte Wracks im Bodensee erforschen
Auf dem Grund des Bodensees liegen zahlreiche bislang unerforschte Wracks von Schiffen und Flugzeugen. Diese sollen nun geortet und dokumentiert werden. Vor allem die großen Tiefen seien noch kaum erforscht. In den kommenden vier Jahren läuft daher nun das Projekt "Wracks und Tiefsee".
Vierjähriges Forschungsprojekt im Bodensee startet
Der Bodensee ist bekannt für die Pfahlbausiedlungen, die im Flachwasser und unter dem heutigen Ufer Jahrtausende überdauert haben. Doch an seinem Grund befinden sich auch unzählige Wracks von Schiffen und Flugzeugen, die zu unterschiedlichen Zeiten untergingen. Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD) startet daher nun das vierjährige Forschungsprojekt „Wracks und Tiefsee“, um bisher unentdeckte Wracks zu orten und zu dokumentieren.
Zahlreiche Wracks aus allen Epochen
Die Experten erhoffen sich dadurch einen Überblick darüber, welche schützenswerten Objekte am Grund des Bodensees liegen. „Insbesondere die tieferen Bereiche des Bodensees sind archäologisch bisher noch vollkommen unerforscht“, sagt Landesarchäologe Dirk Krausse. Auf dem Grund des Bodensees lägen zahlreiche Wracks aus allen Epochen der menschlichen Seefahrtsgeschichte. Vom steinzeitlichen Einbaum bis zum neuzeitlichen Schiffs- oder Flugzeugwrack sei da alles dabei.
Wracks als Schätze für Archäologen
„Ein untergegangenes Schiff ist wie eine Zeitkapsel, die so gut wie alles, was am Tag des Untergangs an Bord war, mit in die Tiefe genommen hat“, so Alexandra Ulisch, Mitarbeiterin des Projekts. Daher seien solche Wracks wahre Schätze für die archäologische Forschung und liefern eine Fülle an Informationen. Neben der Auswertung verschiedener Daten aus früheren Untersuchungen werden in Kooperation mit dem Institut für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg auch aktuelle Sonardaten auf mögliche Wracks im Bodensee überprüft.
Bisher unbekannte Wracks sollen entdeckt werden
So wollen die Forschenden bisher unbekannte Wracks entdecken, inventarisieren und deren Denkmalwert feststellen. Im Zusammenhang mit der Betreuung der Pfahlbauten konnten in der Flachwasserzone zwar früher schon vereinzelte Wracks identifiziert und untersucht werden, doch erst mit Beginn dieses Projektes sei es möglich, Wracks auch in größerer Wassertiefe systematisch zu identifizieren und als Denkmale zu erfassen.
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Fotos: LAD im RPS, Submaris