Wolja zieht Fazit: Wie geht es den Geflüchteten in Stuttgart?
Mit dem Hilfswerk Wolja in Stuttgart haben Vitaliia Kochurova und weitere Helfer schon viel bewegt. Gemeinsam unterstützen sie Geflüchtete aus der Ukraine. Mit verschiedenen Aktionen und Hilfestellungen soll den Geflüchteten beim Ankommen und im Alltag geholfen werden.
Das macht Wolja
Das Hilfswerk Wolja wurde Ende Februar 2022 gegründet, wenige Tage nachdem der Krieg in der Ukraine losging. „Wir haben es uns von Anfang an zur Aufgabe gemacht, die Geflüchteten aus der Ukraine in Stuttgart zu unterstützen“, sagt Vitaliia Kochurova, Mitgründerin von Wolja. Ein Ziel sei auch die Vernetzung von denen, die Unterstützung brauchen und denjenigen, die Hilfe anbieten wollen. Insgesamt seien 50 Helfer bei Wolja dabei. Aktuell sind es jedoch 15 Helfer, die sehr aktiv sind und fast täglich etwas tun.
Soziale Netzwerke helfen bei der Vermittlung
Vitaliia Kochurova unterstützt das Hilfswerk mit vielen organisatorischen Aufgaben. Sie schreibe viele E-Mails, bei denen sie Kontakt zu Helfern aufnehme. Wolja ist auch ein Teil des Netzwerks „Ukraine engagiert“ der Stadt Stuttgart. Dafür gebe es regelmäßige Treffen, wo die Lage besprochen wird. Außerdem ist Wolja auf den sozialen Netzwerken aktiv. Dort könne man gut mit den Geflüchteten in Verbindung treten und sie dann unterstützen. Wenn jemand Hilfe anbieten möchte, wird das Angebot unter den Geflüchteten verbreitet und so die Hilfe vermittelt.
So unterstützen die Helfer die Geflüchteten
Wolja ist unter anderem bei der Bahnhofsmission beteiligt, wo die Helfer den geflüchteten Menschen am Stuttgarter Bahnhof eine erste Orientierung gegeben haben. Von dort aus haben sie dann die Verteilung in die Unterkünfte unterstützt. Das Hilfswerk unterstütze außerdem Familien mit Kindern mit Behinderung. „Wir helfen den Menschen bei den Fragen: Wie stelle ich einen Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis, wie bekomme ich Pflegegeld und vieles mehr“, beschreibt Kochurova. Es brauche noch mehr Hilfe bei der Begleitung von Arztbesuchen. „Patienten, die keinen Dolmetscher zum Arzt mitbringen, werden abgelehnt“, schildert sie.
Das hat das Hilfswerk schon erreicht
„Wenn ich ehrlich bin, haben wir irgendwann schon aufgehört zu zählen“, sagt Kochurova. Am Anfang waren es im Durchschnitt 15 bis 100 Geflüchtete am Tag, denen man geholfen habe. Nicht alle Geflüchtete seien in Stuttgart geblieben, sondern wurden auch weiterverteilt. „Insgesamt sind es schon tausende Menschen, denen wir geholfen haben“, berichtet Kochurova. Durch unterschiedliche Aktionen komme man mit verschiedenen Gruppen in Berührung, die auch noch weitergeholfen haben.
Viele Frauen und Kinder
Die meisten Geflüchteten seien Frauen mit Kindern. Es seien jedoch auch Männer dabei, wenn die Familie mehr als drei Kinder hat oder Kinder mit Behinderung dabei sind. „Dann dürfen die Männer aus der Ukraine mitkommen“, schildert Kochurova. Viele Geflüchtete seien aus dem Süden und Osten der Ukraine nach Stuttgart geflohen. „Diese Menschen haben einiges erlebt und sind traumatisiert“, erklärt die Mitgründerin von Wolja. Die Hilfe von Wolja werde aber dankbar angenommen.
So könnt ihr helfen
„Man kann sich immer bei uns melden und fragen, ob man sich engagieren kann“, erklärt Kochurova. Das Hilfswerk sei noch auf der Suche nach Leuten, die russisch oder ukrainisch sprechen können und bereit sind, sich zu engagieren. Schon ein paar Stunden in der Woche oder ein paar Mal im Monat, wie zum Beispiel die Begleitung eines Arztbesuches, seien hilfreich. „Aber auch Deutschsprachige können sich gerne melden und fragen, wie sie uns unterstützen können“, sagt Kochurova. „Das Engagement in den letzten Monaten war einfach unglaublich“, beschreibt Kochurova.
- Mail: mail@wolja.org
- Facebook: Wolja Stuttgart
- Instagram: woljastuttgart
VIDEO: Rückblick – Junge Ukrainerinnen möchten zentrales Hilfsnetzwerk in Stuttgart gründen
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Foto: Ansgar Wörner