Moin, Moin. Ich bin Wiebke, gebürtige Hannoveranerin und darf mich außerdem zu den Kindern der goldenen 1994er zählen. Und jetzt zur stolzen STUGGI.TV Kolumnistin. Seit September lebe ich hier, im südlichen Stuttgart, um mal ein bisschen Nordwind in die Sache zu bringen. Und ab sofort könnt ihr euch immer mittwochs auf eine neue Geschichte von mir freuen.
Alltagsgeschichten aus norddeutscher Sicht
Im September 2013 habe ich angefangen täglich zu bloggen und damit auch nicht mehr aufgehört, mir fällt nämlich immer wieder irgendwas Neues ein. Deshalb gibt es ab jetzt jeden Mittwoch meine neue STUGGI.TV-Kolumne. Freut euch auf die norddeutsche Sicht des Ganzen, kleine Anekdoten des Lebens und jede Menge Alltagsgeschichten.
Was mir neulich passiert ist, das hat mich einerseits zum Schmunzeln gebracht, andererseits habe ich mich aber auch gefragt, was meine Eltern denn bei der Namenswahl falsch gemacht haben. Ich heiße Wiebke. Hier in Süddeutschland scheint mein Name Teil einer Spezies von Außerirdischen zu sein. Wiebke, was ist das denn für ein Name?
„Wiebke? Noch nie gehört…“
Nunja, dann bin ich also heute beim Friseur. Mache einen Termin für 2 Stunden später und dann kommt die Frage: “Sagst du mir dann bitte einmal deinen Namen?” Natürlich, gerne, denke ich mir. “Wiebke”, sage ich und zur Sicherheit buchstabier’ ich ihn direkt nochmal. Man kann ja nie wissen.
Die Kollegin des jungen Mannes fragt mich beiläufig “Ist deine Mutter auch bei uns?” Nein, nicht das ich wüsste. Schließlich wohnt meine Mutter in Hannover und kommt nicht mal eben für einen Friseurbesuch nach Stuttgart. Also antworte ich “Nein” und frage mich gleichzeitig, wie sie denn imstande ist nur anhand meines Vornamens die Theorie aufzustellen, meine Mutter würde hier zum Friseur gehen. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten, als der Herr sich wieder zu Wort meldet: “Ok, sagst du mir dann auch nochmal deinen Vornamen?”
Vorbei das Gefühl von Geborgenheit
Bitte was? Zuerst hab ich gedacht, ich hab mich verhört. Dann habe ich gehofft, ich hätte mich verhört. Und schließlich musste ich realisieren, dass ich es nicht getan hatte. Es war die bittere Wahrheit. Er hielt meinen Vornamen für meinen Nachnamen. Vorbei die Sympathie, die ich noch eine Sekunde vorher für ihn empfunden hatte. Vorbei das Gefühl von Zuhause und Geborgenheit (schließlich kennt man im Norden meinen Namen!!!). Nachdem ich mir ordentlich selber leidgetan hatte, weil hier anscheinend niemand meinen Namen kennt, hatte ich sogar ein bisschen Mitleid mit dem armen Mann, da er ziemlich peinlich berührt schien. “Das ist mein Vorname”, sagte ich. Er hatte keine Ahnung. Bei meinem Nachnamen fängt das Theater nämlich sogar im Norden an.
In solchen Momenten wünsche ich mir das Nummernziehsystem herbei. Eine Nummer sein, die jeder lesen, aussprechen und schreiben kann. Das wär’ doch was. 007 oder so, hat Stil.
Die Wieso-liegt-Stuttgart-eigentlich-nicht-am-Meer?-Kolumne gibt es jeden Mittwoch neu auf www.stuggi.tv